Schweizer HSV-Juwel
Janjicic (18) vermisst in Hamburg seinen Zwillingsbruder

Wer ist dieser 18-jährige Zürcher, der mit dem HSV mitten im Abstiegskampf steckt? BLICK hat beim Vater nachgefragt.
Publiziert: 09.05.2017 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:02 Uhr
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Starkes Debüt: Vasilije Janjicic am Sonntag bei seinem ersten Bundesligaeinsatz für den HSV gegen Mainz.
Foto: Stuart Franklin
Stefan Kreis

Djojo Janjicic platzt fast vor Stolz, als er auf seinen Sohn Vasilije angesprochen wird. Der gibt am Sonntag sein Startelf-Debüt beim Hamburger SV, ausgerechnet im kapitalen Abstiegskrimi gegen Mainz baut HSV-Coach Gisdol im zentralen Mittelfeld auf den 18-jährigen Ex-FCZler. «Die Freude ist riesig, auch wenns nur zu einem Unentschieden gereicht hat», sagt der Papa. 11,84 Kilometer legt sein Sohn zurück, gewinnt 13 Zweikämpfe, bringt 22 Pässe an den Mann, Coach Gisdol sagt: «Er hat so gut wie keine Fehler gemacht, da wächst ein guter Spieler heran!»

Im Sommer vor einem Jahr debütiert Janjicic mit dem FCZ unter Uli Forte in der Challenge League gegen Winterthur, Wochen später macht Berater Walter Fernandez den Wechsel in die Bundesliga klar. Klar sei der frühe Abgang ins Ausland mit Risiko verbunden gewesen, sagt Papa Djojo. Die Lehre auf der FCZ-Geschäftsstelle bricht der Junior ab, setzt alles auf die Karte Fussball. «Wichtig war, dass er in ein Land wechselt, wo er die Sprache versteht. Sonst wäre es noch schwieriger geworden.»

Der FCZ-Junior

Der Papa weiss, wovon er spricht. 1988 kommt er als 16-Jähriger in die Schweiz, versteht die Sprache kaum, arbeitet hart, gründet ein ­Bodenlegergeschäft, zieht mit seiner jungen Familie nach ­Zürich-Schwamendingen. «Gleich nebenan auf dem Sportplatz Heerenschürli haben die FCZ-Junioren trainiert», sagt der Papa. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Stanko tritt der kleine Vasilije im Alter von fünf Jahren dem Stadtklub bei, mit 13 trennen sich die Wege der Brüder. «Das war nicht einfach für die beiden, denn Zwillinge haben ein besonderes Verhältnis. Sie vermissen einander!»

Während der eine in Zürich die Daumen drückt, versucht der andere mit dem HSV die Klasse zu halten. Schalke und Wolfsburg heissen die beiden nächsten Gegner. Ob Janjicic erneut in der Startelf stehen wird? Alles spricht dafür. «Er hat das sehr, sehr gut gemacht. Wie ein alter Hase», sagt Mitspieler Mergim Mavraj. Und nicht wie ein 18-jähriger Teenager, der seinen Vater vor Stolz fast platzen lässt.

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