Rai Vloet (27) krachte mit seinem Auto im November 2021 alkoholisiert in das Fahrzeug einer Familie. Dabei kam ein vierjähriger Junge ums Leben. Bei den Gerichtsverhandlungen ging es emotional zu und her.
Der Fussballprofi von Heracles Almelo wurde nach der Tragödie von seinem Klub umgehend suspendiert. In der Folge wechselte er erst nach Kasachstan, zu Astana. Mittlerweile steht er bei Ural Jekaterinburg in Russland unter Vertrag. Jetzt wird er in seiner Heimat zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren und einem Fahrverbot von vier Jahren verurteilt.
Emotionale Gerichtsverhandlungen
Zu Beginn des Prozesses zeigte sich Vloet noch nicht geständig. Er sei beim Unfallhergang vom Tempomat abgelenkt gewesen. Ein Gutachter stellte gemäss t-online.de fest, dass Vloet zum Unfallzeitpunkt mit über 200 Kilometern pro Stunde unterwegs war und die Bremse nicht betätigt wurde.
Mit der Zeit zeigte sich Vloet reumütig: «Ich fühle Schmerz und Bedauern. Diese Schuld werde ich mein Leben lang mit mir herumtragen.» Einem Bericht des TV-Senders NOS zufolge kam diese Reue bei der Opferfamilie nicht an. Die Mutter des toten Jungen soll Vloet bei der Anhörung direkt angesprochen haben: «Unser Leben ist zerstört und Sie machen weiter, als wäre nichts gewesen – spielen in Kasachstan und Russland Fussball.»
Auf die Frage des Richters, ob Vloet wegen des Unfalls ins Ausland gewechselt sei, erwiderte er nur: «Holland ist ein bisschen unbewohnbar geworden.»
Gemäss Rundfunk West war der Fussballprofi bei der Urteilsverkündung nicht anwesend, da er aktuell bei seinem Klub in Russland weilt. Zwischen den Ländern besteht kein Auslieferungsabkommen. Vloet soll via seinen Anwalt aber verlautbart haben, seine Strafe verbüssen zu wollen. Ob er gegen das Urteil Berufung einlegt, ist noch offen. (dti)