Russisches Verbandsmitglied schlägt vor
Hooligan-Kämpfe sollen eine «Sportart» werden

Der russische Fussball hat ein massives Hooligan-Problem. Jetzt sorgt ein Vorschlag eines Funktionärs für Furore: Ultras sollen sich offiziell prügeln.
Publiziert: 06.03.2017 um 14:20 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 15:25 Uhr
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Am Wochenende knallte es wieder heftig in Russland – hier im ZSKA-Stadion.
Foto: AP

Nicht erst seit der EM 2016 in Frankreich ist klar: Die Hooligans in Russland, Gastgeber der WM im kommenden Jahr, gehören nicht gerade zu jenen Menschen, mit denen man an einem schönen Frühlingstag gerne eine Tasse Kaffee trinkt.

Unvergessen die üblen Bilder aus Marseille, als russische Ultras auf ihre Kontrahenten aus England losgehen und die halbe Stadt auseinandernehmen.

Auch an diesem Wochenende knallts gewaltig. In Moskau gehen Hooligans beim 0:0 zwischen ZSKA und Zenit St. Petersburg im Stadion aufeinander los! Das Gitter zwischen den rivalisierenden Fangruppen wird kurzerhand aus dem Weg geräumt, es fliegen Rauch- und Knall-Petarden in die Zuschauer – und natürlich auch wilde Fäuste und Tritte.

Das sieht auch der russische Politiker und Fussballfunktionär Igor Lebedew (44) nicht gerne. Allerdings stört ihn nur die Tatsache, dass die irren Hooligan-Prügeleien illegal im Stadion stattfinden.

Er schlägt nun vor, das ganze offiziell als Sportart zu veranstalten und schreibt: «Wenn Gästefans eine Schlägerei anzetteln, erhalten sie eine Antwort – deine Herausforderung wird angenommen. Lasst uns zu einer bestimmten Zeit am Stadion treffen. Sie können sich mit den Regeln auf unserem Platz vertraut machen.» Organisierte Kämpfe könnten die Aggressionen dieser Fans «in eine friedliche Richtung lenken», meint der ultranationalistische Politiker.

Die «Sportart», die Lebedew vorschwebt, soll «Draka», Russisch für «Kampf» heissen und in Arenen zwischen verfeindeten Ultra-Teams stattfinden. 20 Mann gegen 20, schlägt das Vostandsmitglied des russischen Fussballverbands vor.

Lebedew sorgte bereits nach den schlimmen Ausschreitungen im letzten Sommer für Empörung, feuerte die russischen Hooligans via Twitter an: «Gut gemacht, macht weiter so!» Er sähe zudem «nichts Schlimmes an kämpfenden Fussballfans».

Was er nun mit seinem Vorschlag nochmals unterstreicht. (wst)

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