Rücktrittswelle in Argentinien
Nach Messi haben auch Agüero, Mascherano und Lavezzi genug!

Der argentinische Fussball steckt in der Krise: Nach Messi wollen auch Agüero, Mascherano und Lavezzi aus der Nationalmannschaft zurücktreten. Aus Protest gegen die korrupten Funktionäre.
Publiziert: 27.06.2016 um 12:19 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:15 Uhr
Martin Arn

Sportlich ist Argentinien nach wie vor das Mass aller Dinge im südamerikanischen Fussball. Daran ändert auch die Final-Pleite in der Copa América im Penaltyschiessen in der Nacht auf Montag gegen Chile nichts. Dreimal in den letzten zwei Jahren standen die Gauchos in einem grossen Endspiel: Alle drei gingen verloren.

«Das wars für mich», sagte Messi unmittelbar nach dem Penalty-Drama in New Jersey. «Ich trete zurück.»

Auch Javier Mascherano soll laut argentinischen Medien den Rücktritt angekündigt haben.
Foto: AP

Messi  (29) dürfte nicht der Einzige sein. Auch Javier Mascherano (32), Sergio Agüero (28) und Ezequiel Lavezzi (31) sollen laut argentinischen Medien ihren Rücktritt angekündigt haben. Aus Ärger über den korrupten argentinischen Verband (AFA).

Messi und Gaucho-Kollege Agüero (r.) haben die Schnauze voll.
Foto: imago/Agencia EFE

Argentinien hat derzeit keinen Verbandspräsidenten, nachdem die Wahl im letzten Dezember mit einem Skandal endete: 75 Stimmen waren zu vergeben. Die beiden Spitzenkandidaten erhielten jeweils 38 (!) Stimmen. Es kam zu Tumulten. Nationalcoach Gerardo Martino wartet seit Monaten auf sein Gehalt.

Bei der soeben zu Ende gegangenen Copa América sparte der Verband an allem. Statt ein Nachwuchsteam als Sparringpartner mitzunehmen, wie es in Argentinien seit Jahren üblich ist, mussten Messi und Co. mit Buben und Mädchen des Uniteams aus San José ihre Spielzüge trainieren.

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Vergangene Woche postete Agüero ein Foto mit Messi. «Wir sitzen im Bus – ohne Abendessen.»

Für Altmeister Diego Maradona ist schon länger klar: «Wir haben die besten Spieler und die miesesten Funktionäre.»

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