Zinédine Zidane (47) feilt weiter an seinem Legendenstatus als Trainer. Der spanische Supercup, ausgetragen am Sonntagabend in Dschidda, ist sein 9. Final als Coach Real Madrids. Und es ist sein 9. Endspiel-Titel! Eine sagenhafte Bilanz.
Im Stadtderby gegen Atletico Madrid muss, wie schon im Champions-League-Final 2016, das Penaltyschiessen entscheiden. Auch diesmal mit dem besseren Ende für die Königlichen. Mann des Spiels ist aber nicht etwa einer der vier erfolgreichen Penaltyschützen Reals. Sondern: Federico Valverde (21).
Der uruguayische Mittelfeldspieler ist der gefeierte Held – für eine Rote Karte. Es läuft die zweite Hälfte der Verlängerung. 114 von Taktik geprägte Minuten sind absolviert. Nach einer Real-Ecke lanciert Atletico den Konter. Carvajal vertändelt den Ball, dann gehts blitzschnell. Saul lanciert den in die Tiefe gestarteten Alvaro Morata. Er ist alleine auf weiter Flur. Schiesst er etwa seinen Ex-Klub ab? Nein. Denn hinter ihm nimmt Fede Valverde die Verfolgung auf. Etwa 20 Meter vor dem Tor heisst es alles oder nichts: Valverde grätscht Morata in die Beine. Ein Kamikazee-Foul. Natürlich sieht er sofort die Rote Karte.
Die Atletico-Spieler sind fuchsteufelswild, wollen Valverde an den Kragen. Ganz anders verhält sich ihr Trainer, Diego Simeone (49). Der Argentinier gibt Valverde bei dessen Gang in die Kabine einen väterlichen Klaps auf den Hinterkopf. Denn auch Simeone weiss: Er hätte genau gleich reagiert.
Und was sagt Valverde, der später zum Mann des Spiels ausgezeichnet wird, zur spektakulären Szene? «Es war etwas, das ich tun musste. Ich habe mich bei Morata entschuldigt, aber es war das Einzige, was ich tun konnte.» (sag)