Mario Balotelli scheint gereift zu sein. Im Interview mit «The Athletic» hinterfragt er einige seiner Entscheidungen, lässt sich aber gleichzeitig auf gewagte Vergleiche ein. Sogar einen Ballon d’Or hätte sich das einstige Enfant Terrible zugetraut.
«Ich bin sicher, dass ich das gleiche Talent habe wie Messi und Ronaldo, aber ich habe einige Gelegenheiten verpasst, auf diesem Niveau zu sein», sagt der Italiener. Nur mit Talent allein kommt aber kein Erfolg, das weiss auch Balotelli. «Ich kann heute nicht sagen, dass ich so gut bin wie sie, weil sie Ballon d'Ors gewonnen haben. Niemand kann sich mit ihnen vergleichen, aber wenn wir über Talent und Qualität sprechen, brauche ich sie nicht beneiden.»
Feuerwerk in der Kabine, Junioren mit Darts beworfen – dies sind nur einige von Balotellis Eskapaden. Rückblickend gibt er sich etwas demütiger. «Mein Charakter hat mich dazu verleitet, viele Fehler zu machen.» Damit meint er aber nicht eine von seinen Aktionen, sondern einen bestimmten Wechsel.
Grösster Fehler? ManCity zu verlassen
«Ich glaube, mein grösster Fehler war es, Manchester City zu verlassen.» Nach drei Jahren bei den «Citizens» ist der 31-Jährige zur AC Milan weitergezogen. Balotelli: «All diese Jahre sah ich, wie City besser und besser wurde. Ich hätte hier eine lange Zeit verbringen können wie Sergio Agüero.»
Wäre er weiter bei City geblieben, hätte er sich auch ganz Grosses zugetraut. «Wenn ich die Mentalität gehabt hätte, die ich jetzt habe, hätte ich einen Ballon d'Or gewonnen. Da bin ich mir sicher.»
Grosse Worte vom Stürmer, der zuletzt ohne grosse Erfolge für Monza, Brescia und Marseille gekickt hat. Bei Adana Demirspor scheint sich Balotelli aber gefangen zu haben, wurde zuletzt ins Camp der italienischen Nati eingeladen. Auch in Zukunft will er Teil der «Squadra Azzurra» sein: «Das einzige Ziel, das ich habe, ist die Nationalmannschaft und zu versuchen, sie zur WM zu bringen.» (smi)