«Es verwirrt mich bis heute»
Gareth Bale rechnet mit Real-Fans ab

Gareth Bale (30) und Real Madrid? Alles andere als die ganz grosse Liebesgeschichte. Nun setzt der Waliser noch eins drauf.
Publiziert: 05.05.2020 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2020 um 13:56 Uhr
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Gareth Bale hat in Madrid einen schweren Stand.
Foto: AFP

Ist das Usain Bolt? Ist das eine menschliche Patrone? Nein, nein, es ist Gareth Bale! Die Worte eines spanischen Reporters hallen heute noch in den Köpfen der Real-Fans – von damals, als eben dieser Bale im Copa-del-Rey-Final in der eigenen Hälfte zum Sprint des Jahres angesetzt, Barça-Verteidiger Marc Bartra wie ein Junior stehen lassen und den Erzrivalen im Alleingang versenkt hat.

Dieser Waliser wird sich in Spanien unsterblich machen, hat man damals gedacht. Der wird als Legende in die Geschichtsbücher Madrids eingehen. Der wird einer der Grössten.

Falsch gedacht. Sechs Jahre später geniesst Gareth Bale in der spanischen Hauptstadt alles andere als Heldenstatus. Er ist unbeliebt bei den Fans – und das, obwohl der 30-Jährige bereits seit sieben Saisons für die Königlichen aufläuft.

Die Golf-Affäre

Die Beziehung zwischen den Anhängern und Bale ist spätestens im letzten Sommer in die Brüche gegangen. Damals wollte der Offensivstar seinen Abgang nach China provozieren. «Wenn er morgen geht, wäre es umso besser. Hoffentlich erfolgt der Abgang zeitnah», kommentierte Trainer Zinédine Zidane. Doch der Deal scheiterte und Bale stellte daraufhin klar: «Ich habe noch drei Jahre Vertrag. Wenn sie wollen, dass ich gehe, müssen sie mir 17 Millionen Euro pro Saison zahlen. Sonst bleibe ich hier und spiele halt Golf.» Bei den Fans kam diese Aussage nicht gut an.

Über 700'000 Franken verdient Bale in Madrid – pro Woche! Klar, dass da die Anhänger gewisse Erwartungen hegen – und mit Pfeifkonzerten reagieren, wenn diese nicht erfüllt werden. So hat Bale im Santiago Bernabeu immer wieder den Unmut von den Rängen zu spüren bekommen. Etwas, das für ihn völlig unverständlich ist.

Bale rechnet ab

In einem Interview mit «The Hat-Trick Podcast» beschwert sich nun der teuerste Transfers in der Vereinsgeschichte von Real Madrid (106 Millionen Franken). «Es ist eines dieser Dinge, die man nicht erwartet. Als ich nach Madrid kam, wusste ich nicht wirklich etwas darüber. Man erwartet nicht, dass die Anhänger so etwas ihrem eigenen Spieler antun», so Bale über die Pfiffe gegen ihn. Er verstehe den Unmut nicht. «Wenn sie anfangen zu pfeifen, sinkt das Selbstvertrauen noch mehr – alles wird noch schwieriger. Man wird schlechter spielen, was sie noch wütender machen wird. Für mich ergibt es keinen Sinn. Es verwirrt mich bis heute, ich verstehe es nicht.»

Bale kann in Madrid sicherlich nicht als Flop bezeichnet werden, dafür hat er zu viele wichtige Spiele zu Gunsten der Königlichen entschieden. Dennoch war diese Beziehung nie die ganze grosse Liebe – und sie wird es auch nicht mehr werden. Spanischen Medien schreiben, dass Bale diesen Sommer verkauft werden soll. Eine Rückkehr in die Premier League zu Tottenham steht im Raum – genauso wie ein Transfer in die MLS. (mam)

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