Barcelona huldigt Johan Cruyff (✝)
Ronaldo entscheidet den 264. Clasico!

Eine Hommage an Johan Cruyff – so wünscht sich Barça den Clasico. Real und Ronaldo haben was dagegen.
Publiziert: 02.04.2016 um 23:04 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:40 Uhr
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Michael Schifferle

Da ist sie noch einmal, die 14. Die Nummer, die für den totalen Fussball stand, Magie, Spektakel, bedingungs­lose Offensive. Die Kathedrale Camp Nou huldigt Johan Cruyff, ihrem Erbauer, der am Grün­donnerstag 68-jährig starb.

Die Choreo? Überwältigend. «Gracies Johan» steht in grossen Lettern. Danke, Johan, für fünf Meister­titel als Spieler und Trainer – und vor allem: das schöne Spiel. Ob dem Ästheten gefallen würde, was sich danach im Camp Nou tut? Man darf zweifeln! Cruyff würde bestimmt nicht zum ersten Mal vor Augen geführt, dass nicht das bessere, das offensiver Team gewinnt – sondern das effektivere.

Das sind die Königlichen. Zinédine Zidane, selbst ein Offensivgeist, stellt Real in seinem ersten Clasico als Trainer sehr defensiv auf, zumindest zu Beginn. Real im Camp Nou? Sieht zuweilen so aus, als stehe Getafe auf dem Rasen. Alles versammelt sich um den eigenen Strafraum – samt der Offensiv-Genies Ronaldo, Bale und Benzema. Doch der Plan geht auf. Barça nutzt nur eine Chance – nach einer Ecke. Gerard Piqué macht das Tor per Kopf. Dann aber schlägt Real gnadenlos zu. Benzema gleicht mit einem Scherenschlag aus. Und dann unterläuft Dani Alves eine Flanke – Ronaldo nimmt die Kugel am zweiten Pfosten runter. Und trifft aus spitzem Winkel. Saisontor 29 des Portugiesen!

Vergessen ist da, dass Bale bereits zuvor ein Kopftor schoss, das wegen angeblichem Auf­stützten abgefpfiffen wurde. Ein Fehlentscheid! Nicht der einzige im übrigen. In Halbzeit eins fällt Sergio Ramos Lionel Messi im Real-Sechzehner. Ein Penaltypfiff wäre korrekt gewesen.

Messi? Der Cruyff des 21. Jahrhunderts fällt sonst erstaunlich ab. Er will viel – vielleicht zu viel. Vieles misslingt ihm. Das 500. Karriere-Tor muss also warten. Cruyff sagte mal: «Fussball spielen ist sehr simpel, aber simplen Fussball zu spielen, ist das Schwierigste überhaupt.» Manchmal weiss sogar ein fünffacher Weltfussballer, wie das ist.

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