So reagiert die Fussball-Welt auf Ranieris Entlassung
«Ich habe letzte Nacht eine Träne vergossen»

Claudio Ranieri (65) ist seinen Job bei Leicester City los. Ein Entscheid, der in der Fussball-Welt auf Wut und Unverständnis stösst.
Publiziert: 24.02.2017 um 12:20 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:55 Uhr
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Entlassen: Claudio Ranieri steht bei Leicester City ab sofort nicht mehr an der Seitenlinie.
Foto: imago sportfotodienst
Sandro Geisshüsler

Als König von Leicester wurde er gefeiert. Ein Sport-Märchen hat er geschrieben. Die Fussball-Welt verzückt. Die Herzen der Fans gewonnen. Mit Leicester City hat Claudio Ranieri im vergangenen Sommer das vollbracht, was für viele sogenannte «Fussball-Romantiker» längst undenkbar war. 

Ein Underdog zeigte Zähne. Nicht nur in einem Spiel, nein, sondern über eine gesamte Saison lang. Spitzenteams mit kaum fassbaren finanziellen Mitteln hatten das Nachsehen. Am Ende stand ein Aussenseiter zuoberst. Und Meistermacher Ranieri im Mittelpunkt.

So auch am Donnerstagabend. Diesmal aber ohne Happyend. Die fabelhafte Story ist abrupt zu Ende gegangen. Claudio Ranieri wird bei Leicester City seines Amtes enthoben. Vorbei mit Romantik, das Geschäft hat in den East Midlands Einzug gehalten.

Die Bosse bangen um den Ligaerhalt. In der Meisterschaft bringen die «Füchse» kein Bein vors andere. Nur ein Zähler trennt sie von den Abstiegsrängen. Ganz anders siehts in der Champions League aus. Dort darf der LCFC nach dem 1:2 bei Sevilla von den Viertelfinals träumen. 

Wohl auch deshalb reagiert die Fussballwelt empört über die plötzliche Freistellung Ranieris. Trainer-Kollege José Mourinho (54) meldet sich auf Instagram: «Englischer Meister und Fifa-Trainer des Jahres – gefeuert. Das ist der neue Fussball», und muntert auf: «Kopf hoch, mein Freund. Niemand kann die Geschichte löschen, die du geschrieben hast.»

Ehemaliger Liverpool- und Roma-Star John Arne Riise (36) macht seinem Unmut auf Twitter Luft: «Ein absoluter Witz, Ranieri zu entlassen! Wo ist die Treue? Schande!» Er erinnert sich an seine Zeit unter Ranieri in der italienischen Hauptstadt. «Ich habe so viel von ihm gelernt, als Spieler und als Person. Er ist der liebste Mann und der härteste Arbeiter.»

Einstige Tormaschine von Newcastle United, Alan Shearer (46), hält sich kurz: «Wow. Erstaunlich.» Gary Lineker (56) geht die neuste Entwicklung seines Ex-Vereins (1977-1985) nahe. «Es ist sehr traurig», so der Fussballkommentator zu BBC. «Ich habe letzte Nacht eine Träne vergossen, für Claudio, für den Fussball und für meinen Verein.» 

Das Business einer der lukrativsten Sportarten der Welt ist in Leicester angekommen. Und hat den König zum Arbeitslosen gemacht. 

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Mannschaft
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Liverpool FC
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Arsenal FC
Arsenal FC
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30
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Newcastle United
Newcastle United
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Nottingham Forest
Nottingham Forest
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Manchester City
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Chelsea FC
Chelsea FC
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54
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Aston Villa
Aston Villa
32
3
54
8
AFC Bournemouth
AFC Bournemouth
32
12
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9
FC Fulham
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Brighton & Hove Albion
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11
Brentford FC
Brentford FC
32
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43
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Crystal Palace
Crystal Palace
32
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43
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Everton FC
Everton FC
32
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14
Manchester United
Manchester United
32
-7
38
15
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
32
11
37
16
Wolverhampton Wanderers
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35
17
West Ham United
West Ham United
32
-18
35
18
Ipswich Town
Ipswich Town
32
-34
21
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Leicester City
Leicester City
32
-45
18
20
Southampton FC
Southampton FC
32
-54
10
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Conference League Qualifikation
Abstieg
Übernimmt jetzt Mancini?

Nach dem Rausschmiss von Claudio Ranieri beginnt für Leicster City nun die Suche nach einem neuen Coach. Offenbar ganz oben auf der Wunschliste steht Roberto Mancini (52). Mit dem früheren Manchester-City-Trainer soll gemäss «SkySports» schon Kontakt aufgenommen worden sein. Bis ein Nachfolger bestimmt wird, übernimmt Ranieri-Assistent Craig Shakespeare das Zepter.

Nach dem Rausschmiss von Claudio Ranieri beginnt für Leicster City nun die Suche nach einem neuen Coach. Offenbar ganz oben auf der Wunschliste steht Roberto Mancini (52). Mit dem früheren Manchester-City-Trainer soll gemäss «SkySports» schon Kontakt aufgenommen worden sein. Bis ein Nachfolger bestimmt wird, übernimmt Ranieri-Assistent Craig Shakespeare das Zepter.

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