Wolverhampton – Manchester City 3:2
Was für eine kuriose Partie: Nach 12 Minuten fliegt City-Keeper Ederson für eine Notbremse vom Platz. Wenig später schickt der VAR die Gäste zum Penaltypunkt. Sterling scheitert zwar, weil einige Wolverhampton-Spieler zu früh in den Sechzehner laufen, darf er nochmals ran – und scheitert wieder. Erst im Nachschuss bringt Sterling die Citizens doch noch in Führung. Als der englische Nationalspieler nach der Pause per Konter auf 2:0 erhöht, sieht alles nach einem City-Sieg in Unterzahl aus. Selbst nach dem Anschluss durch Traoré wird bei der Elf von Pep Guardiola noch niemand nervös. Doch dann schlagen die Wolves in der Schlussphase zwei weitere Male zu. In der Nachspielzeit bietet sich erneut Sterling noch die Chance zum 3:3, doch sein Freistoss landet nur an der Latte. City verpasst damit den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz und liegt schon 14 Zähler hinter Leader Liverpool.
Die Tore: 25. Sterling 0:1. 50. Sterling 0:2. 55. Traoré 1:2. 82. Jimenez 2:2. 89. Doherty 3:2.
Leicester – Liverpool 0:4
Von einem Spitzenkampf war die Rede. Ein packender Schlagabtausch sollte es werden, ausgeglichen mit Chancen hüben wie drüben – an diesem legendären Fussball-Fest in England, dem Boxing Day.
Doch nichts an diesem Abend lässt erahnen, dass es der Leader mit dem ersten Verfolger aufnimmt. Denn Liverpool gibt von der ersten Minute an Vollgas, ist darauf erpicht, Leicester keine Sekunde zum Schnaufen zu geben. Die Foxes sollen überrollt werden. Und das werden sie auch. Bis zum ersten Tor dauerts dann aber doch ein bisschen. 31 Minuten sind rum, da nickt Firmino eine Alexander-Arnold-Flanke in die nahe Ecke.
Zur Pause tobt Liverpool-Trainer Klopp. Er ärgert sich über die etlichen vergebenen Topchancen. Rächen tut sich das aber nicht, in Halbzeit zwei machen die Reds die Sünden vor dem gegnerischen Kasten vergessen. Innert drei Minuten tüten Milner (71., P.) und Firmino (73.) den 17. Sieg im 18. Ligaspiel ein. Am Ende läuft die Equipe von Jürgen Klopp zur Kür auf.
Es ist ein Klassenunterschied zwischen Platz 1 und 2. Liverpool führt das Klassement nun mit 13 Punkten Vorsprung an – bei einem Spiel weniger!
Der erste Meistertitel seit 1990 rückt mit jeder Partie näher – auch wenn Klopp nichts davon wissen will. Vor Anpiff sagt er: «Ich denke nicht darüber nach. Ich habe andere Dinge zu tun. Ich denke an das nächste Spiel und dann an jenes, das darauf folgt.» Das ist in diesem Jahr noch Wolverhampton, am 2. Januar Sheffield. Beide können einem in Anbetracht Liverpools Überform eigentlich nur leidtun. Übrigens: Xherdan Shaqiri schmort 90 Minuten auf der Bank.
Die Tore: 31. Firmino 0:1, 71 Milner 0:2 (Hand-Elfmeter), 74. Firmino 0:3, 78. Alexander-Arnold 0:4.
Manchester United – Newcastle 4:1
Welch Weihnachtsgeschenke für Manchester United! Es ist nun wahrlich nicht der Abend der Newcastle-Abwehr. Mittendrin: Fabian Schär. Der Schweizer, der von Beginn weg ran darf, zieht einen rabenschwarzen Tag ein. Beim Stand von 1:1 spielt er vor dem eigenen Sechzehner unbedrängt einen Fehlpass. Mason Greenwood lässt sich nicht zweimal bitten, nimmt die Vorlage an und zimmert den Ball per Lattenunterkante ins Netz (36.). Fünf Zeigerumdrehungen später steht Schär erneut im Mittelpunkt. Bei Rashfords 3:1 ist er im Luftkampf machtlos. Doch nicht nur der Schweizer verteilt Geschenke. Nach dem Seitenwechsel unterläuft auch Sean Longstaff, Bruder des einzigen Newcastle-Torschützen, ein schlimmer Bock. Der Youngster versuchts mit dem sicheren Rückpass – schickt damit aber Gegenspieler Martial per Steilvorlage auf die Reise. Der ManUtd-Stürmer bekundet keine Mühe, chipt den Ball zum 4:1 ins Gehäuse. Danach schalten die Red Devils in den Verwaltungsmodus und bringen den Sieg sicher über die Zeit.
Die Tore: 17. Longstaff 0:1, 24. Martial 1:1, 36. Greenwood 2:1, 41. Rashford 3:1, 51. Martial 4:1.
Bournemouth – Arsenal 1:1
Der Rote Teppich für das Debüt von Neu-Arsenal-Coach Arteta scheint gelegt. Bournemouth punktete in den vergangenen sieben Spielen lediglich einmal – als Arsenal-Fan fragt man sich: Wenn nicht jetzt, wann dann? Doch auch unter Mikel Arteta (37) kann Arsenal nicht überzeugen. Das erste Tor in der Trainer-Ära des ehemaligen Mittelfeldspielers ist ein Gegentreffer. Gleich mit dem ersten Torschuss macht Bournemouth die Führung (35.) – zuvor hatten die Hausherren in ihren letzten beiden Heimspielen keinen Ball (!) auf den gegnerischen Kasten gebracht. Obwohl Arsenal eigentlich am Drücker ist, kriegen die Gunners den Ball nicht im Tor unter. Am Ende müssen sie gar dankbar sein, dass ein Punktgewinn resultiert. Aubameyang beschert seinen Farben in der 63. Minute den Ausgleich. Zu mehr ist Arsenal nicht fähig. Granit Xhaka, der Arsenal verlassen will, spielt bei den Gunners über die volle Distanz.
Die Tore: 35. Gosling 1:0, 63. Aubameyang 1:1.
Chelsea – Southampton 0:2
Gegen Tottenham mit Ex-Trainer Mourinho gabs für Chelsea am vergangenen Spieltag einen überzeugenden 2:0-Erfolg. Dazu hat Chelsea am Boxing Day seit 14 Spielen nicht mehr verloren. Da gleicht die heutige Partie gegen das auf Platz 17 liegende Southampton wohl einem Zuckerschlecken? Denkste! Die Londoner kassieren gegen das abstiegsgefährdete Team von Ex-Bundesliga-Trainer Ralph Hasenhüttl eine 0:2-Heimschlappe. Und das vollkommen verdient. Der FC Southampton, welcher in dieser Saison 0:9 gegen Leicester City verloren und seit 3 Monaten auswärts nicht mehr gewonnen hat, feiert innert fünf Tagen den zweiten Auswärtssieg. Für die herrlich herausgespielten Tore sind Obafemi (31.) und Redmond (73.) zuständig.
Die Tore: 31. Obafemi 0:1, 73. Redmond 0:2.
Everton – Burnley 1:0
Bei Napoli am Boden, in Everton wieder glücklich. Trainer-Legende Carlo Ancelotti feiert im ersten Spiel mit Everton gleich den ersten Vollerfolg. Dafür muss der Italiener aber lange warten. Erst zehn Minuten vor Schluss erlöst Calvert-Lewin die Hausherren. Es braucht einen Flugkopfball nach massgeschneiderter Flanke, um die drei Punkte einzutüten. Und ein Quäntchen Glück. Denn der Game-Winner Calvert-Lewins findet seinen Weg nur dank des Innenpfosten in die Maschen.
Die Tore: 80. Calvert-Lewin 1:0.
Aston Villa – Norwich City 1:0
Ein Geniestreich von Captain Jack Grealish, meistgefoulter Spieler der Premiere League, reicht, um die gesamte Norwich-Abwehr auszuhebeln. Der Engländer umtanzt im Strafraum drei Gegenspieler und legt dann mustergültig auf Torschütze Hourihane ab, der die Kugel mit einem sehenswerten Schlenzer halbhoch in der rechten Torecke versenkt. Josip Drmic ist bei Norwich City nicht im Aufgebot.
Die Tore: 64. Hourihane 1:0.
Tottenham – Brighton 2:1
Zu Beginn sind die Gastgeber überhaupt nicht präsent. Im Aufbauspiel fahrig und hinten fehleranfällig. So dürfen sich die Gäste aus Brighton immer wieder im Konterspiel versuchen – und das mit Erfolg. Nach 37 Minuten köpfelt Webster die Gäste in Front. Verdient für die Gäste, bitter fürs Heimteam. Denn kurz zuvor wurde Harry Kanes vermeintlicher Führungstreffer vom VAR aberkannt. Wie kommt Tottenham aus den Katakomben? Mit einer schnellen Antwort. Die Spurs benötigen nur acht Minuten, ehe sie die Partie ausgleichen. Und danach auf die Führung drücken. Und die fällt. Dele Alli vollendet eine Kombination über drei Stationen zum 2:1 (72.). Das Stadion in London bebt. Und die Hausherren haben noch nicht genug. Wollen die Entscheidung. Doch eine Riesenparade von Gäste-Keeper Ryan verhindert den dritten Treffer. Die Spurs zittern, bringen den Vorsprung aber über die Zeit und kehren am Boxing Day, nach der Pleite gegen Chelsea am letzten Spieltag, zum Siegen zurück.
Die Tore: 37. Adam Webster 0:1, 53. Harry Kane 1:1, 72. Dele Alli 2:1.
Crystal Palace – West Ham United 2:1
Crystal Palace jubelt schon wieder – dank eines Treffers in der letzten Spielminute! Und was ist das für ein traumhaftes Tor von Jordan Ayew. Da tanzt der Ghanaer vor der Strafraumgrenze los, lässt zwei, drei Gegenspieler mit seinen Tricks stehen und macht es dann cool per Chip über Roberto hinweg zum 2:1 ins Netz. Damit verabschiedet sich Palace zumindest vorübergehend von den Abstiegsrängen und stösst bis auf Platz acht vor.
Die Tore: 57. Snodgrass 0:1, 68. Kouyate 1:1, 90. Ayew 2:1.
Sheffield United – Watford 1:1
Lange geht im Spiel zwischen Überraschungsteam Sheffield (6. Platz) und Watford nicht viel. Bis Gerard Deulofeu in der 27. Minute lanciert wird. Der flinke Spanier schnappt sich den Ball, läuft damit blitzschnell Richtung Sheffield-Kasten und versenkt das Spielgerät trocken in den Maschen. Die Antwort des Heimteams? Die folgt prompt! Oliver Norwood gleicht die Partie mittels Strafstoss aus. Dabei bleibts. Auch weil in der Folge beide Teams etliche Chancen liegen lassen.
Die Tore: 27. Deulofeu 0:1, 36. Norwood 1:1 (Penalty).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Liverpool FC | 11 | 15 | 28 | |
2 | Manchester City | 11 | 9 | 23 | |
3 | Chelsea FC | 11 | 8 | 19 | |
4 | Arsenal FC | 11 | 6 | 19 | |
5 | Nottingham Forest | 11 | 5 | 19 | |
6 | Brighton & Hove Albion | 11 | 4 | 19 | |
7 | FC Fulham | 11 | 3 | 18 | |
8 | Newcastle United | 11 | 2 | 18 | |
9 | Aston Villa | 11 | 0 | 18 | |
10 | Tottenham Hotspur | 11 | 10 | 16 | |
11 | Brentford FC | 11 | 0 | 16 | |
12 | AFC Bournemouth | 11 | 0 | 15 | |
13 | Manchester United | 11 | 0 | 15 | |
14 | West Ham United | 11 | -6 | 12 | |
15 | Leicester City | 11 | -7 | 10 | |
16 | Everton FC | 11 | -7 | 10 | |
17 | Ipswich Town | 11 | -10 | 8 | |
18 | Crystal Palace | 11 | -7 | 7 | |
19 | Wolverhampton Wanderers | 11 | -11 | 6 | |
20 | Southampton FC | 11 | -14 | 4 |