Jürgen Klopp (55) hatte wohl eine Vorahnung. Schon vor dem Klassiker vom Montag gegen Manchester United warnte der Liverpool-Trainer und stemmte sich gegen die harsche Kritik am Erzrivalen, der sich in den ersten Spielen gegen Brighton (1:2) und Brentford (0:4) blamiert hatte.
Einen Fehlstart konnten Klopps mahnende Worte dann aber nicht verhindern. Seine Mannschaft liess jegliche Energie vermissen, ManUnited war zunächst viel bissiger und griffiger und ging durch Sancho in Führung. Nach der Pause doppelte Rashford nach einem Konter nach. Mehr als den späten Anschlusstreffer durch Salah brachte Liverpool trotz Dominanz in der zweiten Halbzeit nicht mehr hin.
So stehen die «Reds», die in den letzten Jahren zusammen mit Manchester City die Liga dominiert hatten, nach drei Runden mit nur zwei Punkten auf Platz 16. Obwohl die Gegner – vor ManUnited Aufsteiger Fulham (2:2) und Crystal Palace (1:1) – bisher noch nicht zur obersten Hubraum-Klasse der Premier League zählten. Nächster Gegner: Aufsteiger Bournemouth.
«Innenverteidiger und Kinder auf der Bank»
«Das war kein Katastrophenspiel von uns», befand Klopp im Interview mit dem TV-Sender «Sky». Ab einem «gewissen Moment» habe sein Team das Spiel in den Griff bekommen «und einen Haufen gutes Zeug auf den Platz gebracht».
Ein Grund für Liverpools Fehlstart dürfte in der Personalmisere liegen. In Manchester fehlten zehn Spieler verletzt und der neue Stürmerstar Nunez war nach seinem Platzverweis gegen Crystal Palace gesperrt. «Wir konnten ja dreimal wechseln», beschwichtigte Klopp, fügte aber an: «Wir hatten sonst noch Innenverteidiger und Kinder auf der Bank», womit er Bajcetic und Clark (beide 17) meinte.
Bereits wird über Transfers spekuliert. So soll Liverpool scharf auf Brightons ecuadorianischen Mittelfeld-Shootingstar Moises Caicedo (20) sein.
Mit Dortmund war in der 7. Saison der Ofen aus
«Es ist nicht die einfachste Situation, aber wie es so ist im Leben: Wenns regnet, muss man auch raus», flüchtete sich Klopp in Durchhalteparolen. «Im Moment zählt aber nur das Ergebnis – und unser Start. Was am meisten wehtut, ist das Ergebnis.»
Bei Dortmund kam der Absturz (Platz 17 nach der Hinrunde) im verflixten siebten Jahr von Klopp. Wiederholt sich dies nun in der siebten Saison, die er bei den «Reds» begonnen hat? Vor dem Crash 2014 hatte der BVB Robert Lewandowski an die Bayern verloren, diesmal wechselte Sadio Mané von Liverpool zu den Münchnern. (sr)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Liverpool FC | 15 | 18 | 36 | |
2 | Chelsea FC | 16 | 18 | 34 | |
3 | Arsenal FC | 17 | 18 | 33 | |
4 | Nottingham Forest | 17 | 4 | 31 | |
5 | Aston Villa | 17 | 0 | 28 | |
6 | Manchester City | 17 | 4 | 27 | |
7 | Newcastle United | 17 | 6 | 26 | |
8 | AFC Bournemouth | 16 | 3 | 25 | |
9 | Brighton & Hove Albion | 17 | 1 | 25 | |
10 | FC Fulham | 16 | 2 | 24 | |
11 | Tottenham Hotspur | 16 | 17 | 23 | |
12 | Brentford FC | 17 | 0 | 23 | |
13 | Manchester United | 16 | 2 | 22 | |
14 | West Ham United | 17 | -8 | 20 | |
15 | Crystal Palace | 17 | -8 | 16 | |
16 | Everton FC | 15 | -7 | 15 | |
17 | Leicester City | 16 | -13 | 14 | |
18 | Ipswich Town | 17 | -16 | 12 | |
19 | Wolverhampton Wanderers | 16 | -16 | 9 | |
20 | Southampton FC | 16 | -25 | 5 |