Kubi knallhart zum Xhaka-Zoff
Granit ist das Opfer seines Trainers

BLICK-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz analysiert den aktuellen Wirbel um Arsenal-Söldner Granit Xhaka.
Publiziert: 26.01.2017 um 07:37 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:22 Uhr
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Die neun Platzverweise von Granit Xhaka seit April 2014: 22. Januar 2017 gegen Burnley.
Foto: Getty Images
Kubilay Türkyilmaz

Das Granit-Xhaka-Bashing, das nun stattfindet, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Zumal nicht nach dem Platzverweis vom letzten Sonntag, der unberechtigt war. Dieses Foul verdiente eine gelbe Karte. Mehr nicht. Xhaka ist Opfer der Medien, von Ex-Spielern und sogar seines Trainers.

Wenn Arsène Wenger nun achselzuckend sagt, der Spieler sei halt so und spiele halt so, dann erweist er Granit einen Bärendienst. Denn die Gegenspieler nützen das gnadenlos aus. Provozieren Xhaka. Geben ihm die Chance eines harten Fouls. Wissend, dass es bei ihm weniger für Rot braucht als bei anderen. Da schneidet sich Wenger mit seinen Aussagen ins eigene Fleisch. Anstatt mit der Presse sollte er besser mit dem Spieler reden – intern.

Aber natürlich kann man Xhaka nicht von Schuld freisprechen! Neun Platzverweise in drei Jahren sind viel zu viel. Auch für einen Aggressivleader. Und dann begeht er die überharten Fouls oft im Mittelfeld, im Niemandsland. Es sind keine taktischen Fouls, die der Mannschaft etwas bringen. Die Fouls sind stupid. Da geht Granit die Routine ab.

Wenn er gedacht hat, dass er sich in England nun mehr leisten könne als in der Bundesliga, weil auf der Insel weniger streng gepfiffen werde, dann irrt er. Mittlerweile ist der englische Fussball so kontinental, dass auch gleich gepfiffen wird wie bei uns.

Man spürt: Granit steht brutal unter Druck! Und dieser Druck entlädt sich in diesen Fouls. Oder auch in der Flughafen-Szene in London. Doch diese Reaktionen sind falsch. Vielmehr sollte Granit mehr Demut und Souveränität zeigen. Das wäre die richtige Antwort auf diesen Druck, den ich aus meiner Istanbuler Zeit übrigens auch sehr gut kenne.

Zweitens sollte er vielleicht mal Valon Behrami anrufen. Der hatte das Problem eines schlechten Rufs wegen harten Fouls auch. Zu Beginn seiner Italien-Zeit und in der Nati. Doch er ist diesen Ruf losgeworden. Er hat bestimmt den einen oder anderen Tipp für Granit an Lager.

Aber unter dem Strich muss ich doch festhalten: Verglichen mit den Bösewichten meiner Zeit ist Xhaka ein Lämmchen, ein Engel. Die hiessen Paul Ince – und vor allem Roy Keane. Und die flogen für lebensbedrohende Fouls oft nicht mal vom Platz.

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Chelsea FC
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Nottingham Forest
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Arsenal FC
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23
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17
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18
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15
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