Der neue Superreiche in der Premier League
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Mohammed bin Salman
Der neue Superreiche in der Premier League

Nati-Star Fabian Schär (28) dürfte bei Newcastle United wohl bald einen neuen schwerreichen Boss haben: Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman.
Publiziert: 20.04.2020 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2020 um 15:29 Uhr

Sie schwimmen förmlich im Geld. Sie haben so viel, dass sie kaum wissen, wohin damit. Yachten, Schlösser, Flugzeuge, Autos – sie haben alles. Von allem zu viel. Also müssen neue Spielzeuge her: Fussball-Klubs. Am liebsten in der lukrativsten, glamourösesten Liga der Welt: der Premier League.

Sie? Das sind die Reichsten der Reichen. Roman Abramowitsch (53) zum Beispiel. Sein Vermögen wird auf 12 Milliarden Franken geschätzt. 2003 kaufte er sich Chelsea für weit über 200 Millionen Franken. Oder Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan (49). Er ist 28 Milliarden Franken schwer und seit 2009 Hauptanteilseigner von Manchester City. Chelsea und Manchester City, beides Klubs, die seither vom biederen Mittelmass in die Weltelite aufgestiegen sind.

Doch nun nimmt ein Neuer am Tisch der Premier-League-Player Platz. Und der ist ein anderes Kaliber: Mohammed bin Salman (34), der Kronprinz Saudi-Arabiens, häufig auch MbS genannt. Im Vergleich zu ihm sind die anderen Superreichen arme Schlucker. Sage und schreibe 313 Milliarden Franken soll er besitzen. Die gesamte Königsfamilie verfügt Schätzungen zufolge ein Vermögen von schwindelerregenden 1,3 Billionen oder anders veranschaulicht: 1'300'000'000'000 Franken.

Damit lässt sich das eine oder andere Luxus-Gut leisten. So wohnt MbS im Château Louis XIV, einem Schloss, das er im Jahr 2015 für 300 Millionen Franken erworben hat. Damit ist es das teuerste Wohngebiet der Welt. Wenns ihm auf Land verleidet, kann der Kronprinz auf seine Yacht «Serene» ausweichen. Das 134 Meter lange Traumschiff ist 330 Millionen Franken wert. Ein Witz-Betrag für MbS.

Vorwurf von Menschenrechtsverletzungen

Also raus mit dem Geld aus dem Konto, und rein in einen Premier-League-Klub. Newcastle United heisst der Auserkorene. 362 Millionen Franken bieten die Saudis dem bisherigen Besitzer Mike Ashley (55). Der Deal steht gemäss britischen Zeitungen kurz vor dem Abschluss. Eingefädelt hat ihn Amanda Staveley (47), die schon die Übernahme von Manchester City in trockene Tücher gepackt hat.

In Newcastle liegen sich die Fans jetzt allerdings nicht in den Armen. Nicht nur, wegen Social-Distancing-Regeln in Corona-Zeiten. Sondern auch, weil MbS nicht gerade den besten Ruf geniesst. Gemäss «The Economist» ist er de facto Machtinhaber Saudi-Arabiens, auch wenn sein Vater Salman ibn Abd al-Aziz (84) auf dem Thron sitzt.

MbS wolle die Gesellschaft liberalisieren, Menschenrechtsverletzungen gehören in Saudi-Arabien trotzdem zur Tagesordnung, wie Amnesty International berichtet. Dazu gehören unter anderem die Folter als Bestrafung, Frauendiskriminierung oder kein Recht auf Meinungsfreiheit. Dann wäre da noch der Mord am Journalisten Jamal Khashoggi (†59) im saudischen Konsulat in Istanbul, bei dem vieles daraufhin deutet, dass MbS der Auftraggeber war.

Vereinzelt werden sich in Newcastle Proteste gegen den neuen Superreichen der Premier League bilden. Spätestens aber, wenn die ersten Fussball-Superstars den Weg in Englands Nordosten antreten, werden die kritischen Töne leiser und die Lobeshymnen lauter. Newcastle soll gross werden. Und verhasst. (sag)

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Mohammed bin Salman gehört das Château Louis XIV, das er 2015 für für 300 Millionen Franken kaufte.
Foto: picture alliance / ZB/euroluftbi
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