Für umgerechnet über 115 Millionen Franken ist Romelu Lukaku (28) im Sommer nach London an die Stamford Bridge zu Chelsea gewechselt.
Die Blues wurden damit auf einen Schlag zu einem heissen Titel-Favorit. Doch ausgerechnet im Spitzen-Duell gegen Liverpool vom vergangenen Sonntag (Endstand 2:2) stand Lukaku nicht im Aufgebot. Der Star-Stürmer war kurzerhand dem Kader gestrichen worden!
«Wir dachten noch, dass wir das hinkriegen»
Für Chelsea-Trainer Thomas Tuchel (48) ein unumgänglicher Entscheid. Es sei «der einzig richtige Weg» gewesen, um wenigstens einen halbwegs anständigen Fokus auf die Partie zu haben innerhalb der Mannschaft.
Tuchel gibt zu, dass er nur ungern auf die Dienste des bulligen Angreifers verzichtet. «Am Freitag dachten wir noch, dass wir das hinkriegen. Am Samstag kamen neue Zitate hinzu. Dann wurde das Thema so gross, dass es massiv gestört hat in der Vorbereitung», sagt der deutsche Coach gegenüber «Sky Sports».
Facebook-Provokation von Lukaku
Der Grund für den Stunk zwischen Tuchel und Lukaku dürfte beim Belgier liegen. Dieser hatte an Silvester in einem Interview mit «Sky Sport Italia angedeutet, dass er alles andere als glücklich sei in London – wegen Tuchel. Und er machte auch klare Avancen in Richtung Ex-Klub Inter und brachte gar eine Rückkehr nach Italien ins Spiel.
Nun setzte der Torjäger noch einen drauf: Auf seiner Facebookseite hat Lukaku den Steckbrief zur eigenen Person abgeändert. Nun steht dort vielsagend nur noch «Inter Milan».
Bisher hat sich Thomas Tuchel von den Provokationen seines Spielers nicht aus der Ruhe bringen lassen. «Ich fühle mich nicht persönlich durch ein Interview angegriffen. Dafür bin ich zu lange Trainer auf diesem Niveau», sagte er im Sky-Interview weiter. Ob das auch weiter so bleibt? Am Montag will man bei Chelsea wieder zusammensitzen und das weitere Vorgehen planen.
«Wie sollten wir da noch im Rennen um den Titel sein?»
Viele Fussball-Experten waren sich vor der Saison sicher: Mit Chelsea ist im Meisterschaftsrennen definitiv zu rechnen. Lange lagen die Blues an der Spitze, die Fans träumten schon vom Titel. Dann begann die Euphorie an der Stamford Bridge zu bröckeln.
Die Titel-Hoffnungen von Trainer Thomas Tuchel (48) sind gar ganz verschwunden, wie er vergangenen Woche erklärte: «Wir haben sieben Covid-Fälle, fünf oder sechs Spieler, die mehr als sechs Wochen ausfallen. Wie sollten wir da noch im Rennen um den Titel sein?», sagte der Deutsche nach dem 1:1 gegen Brighton am letzten Mittwoch.
Chelsea gehen die Verteidiger aus
Die Mannschaft wäre «dumm», wenn sie glaubt, dass man immer noch eine Chance haben würde. Bereits zehn Punkte liegen die Blues aktuell hinter Leader Manchester City.
Ein Grund dafür ist zweifelsohne die Verletzungsmisere in der Abwehr der Londoner. Ben Chilwell (25) fällt mit einer Kreuzbandverletzung bis Ende Saison aus. Zudem fehlt Reece James (22) aufgrund einer Oberschenkelverletzung.
Fraglich ist auch Abwehrhüne Andreas Christensen (25), der wie auch James im Spiel vom Mittwoch verletzt ausgewechselt werden musste. Der Lichtblick: Thiago Silva (37) konnte unter der Woche nach überstandener Knieverletzung wieder am Training teilnehmen. (che/cat)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Liverpool FC | 15 | 18 | 36 | |
2 | Chelsea FC | 16 | 18 | 34 | |
3 | Arsenal FC | 17 | 18 | 33 | |
4 | Nottingham Forest | 17 | 4 | 31 | |
5 | Aston Villa | 17 | 0 | 28 | |
6 | Manchester City | 17 | 4 | 27 | |
7 | Newcastle United | 17 | 6 | 26 | |
8 | AFC Bournemouth | 16 | 3 | 25 | |
9 | Brighton & Hove Albion | 17 | 1 | 25 | |
10 | FC Fulham | 16 | 2 | 24 | |
11 | Tottenham Hotspur | 16 | 17 | 23 | |
12 | Brentford FC | 17 | 0 | 23 | |
13 | Manchester United | 16 | 2 | 22 | |
14 | West Ham United | 17 | -8 | 20 | |
15 | Crystal Palace | 17 | -8 | 16 | |
16 | Everton FC | 15 | -7 | 15 | |
17 | Leicester City | 16 | -13 | 14 | |
18 | Ipswich Town | 17 | -16 | 12 | |
19 | Wolverhampton Wanderers | 16 | -16 | 9 | |
20 | Southampton FC | 16 | -25 | 5 |