Die Reds sind wieder Rekordmeister
Liverpool feiert einen Titel der besonderen Art

Liverpool ist zum 20. Mal englischer Meister. Die Reds machen gegen Tottenham den letzten Schritt über die Ziellinie und sind wieder Rekordmeister. Es ist ein Titel der besonderen Art.
Publiziert: 27.04.2025 um 21:57 Uhr
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Nach dem Sieg gegen Tottenham: Liverpool ist Meister.
Foto: IMAGO/NurPhoto

Darum gehts

  • Liverpool gewinnt Premier League nach Sieg gegen Tottenham
  • Erster Titel seit fünf Jahren und erstmals seit 14 Jahren Rekordmeister
  • Liverpool gleicht mit Manchester United aus: Beide haben nun 20 Meistertitel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo SteinerRedaktor Sport

Der FC Liverpool schlägt am Sonntagabend Tottenham gleich mit 5:1 und krönt sich vier Runden vor Schluss zum neuen englischen Meister. Der Titel von Mohamed Salah und Co. hat sich zwar schon lange abgezeichnet – ist aber in mehrfacher Hinsicht ein ganz Besonderer.

Mit dem 20. Titel der Vereinsgeschichte ist Liverpool nicht nur erstmals seit fünf Jahren wieder Meister, sondern auch erstmals seit 14 Jahren wieder Rekordmeister. Auch wenn das Duell zwischen den Reds und den Red Devils – den beiden roten Riesen aus dem Nordwesten Englands – durch die Dominanz von Manchester City und den Absturz der United in den letzten Jahren etwas in den Hintergrund gerückt ist, stellt der Ausgleich zum 20:20 im Vergleich mit Manchester United einen Meilenstein dar.

Zur Veranschaulichung: Als ManUtd 2009 zum 18:18 ausgeglichen hatte, hissten die Fans beim darauffolgenden Gastspiel in Anfield ein Banner mit der Aufschrift: «Ihr habt uns gesagt, wir sollen zurückkommen, wenn wir den 18. Titel geholt haben. Wir sind zurück!» Es war eine Reaktion auf ein Liverpooler Transparent aus dem Jahr 1994: Nachdem United nach 26-jähriger Durststrecke endlich wieder Meister geworden war, zeigten die Reds-Fans den Spruch: «Kommt zurück, wenn ihr 18 Titel habt.» Damals führte Liverpool mit 18:8 Meisterschaften – und kaum jemand hätte mit zwölf weiteren United-Titeln unter Sir Alex Ferguson (83) gerechnet.

Zum Glück nicht Sofa-Meister!

Hämische Banner sind am Sonntag noch keine zu sehen, zu gross die Freude über den ersten Titel seit fünf Jahren – und den ersten seit 1990, den die Fans richtig bejubeln können. Denn den Triumph im Jahr 2020 konnte man pandemiebedingt nur eingeschränkt feiern. Gross dürfte das Aufatmen also gewesen sein, dass Arsenal am letzten Mittwoch gegen Crystal Palace immerhin einen Punkt holte und Liverpool nicht auf dem Sofa feiern musste.

Top-Star Mohamed Salah (33) schreibt sich vor jeder Saison seine grössten Ziele auf eine Liste. «Das Erste, das ich aufgeschrieben habe, war, die Premier League zu gewinnen», sagte er im Januar gegenüber Sky. «Wenn ihr meine Interviews der letzten Jahre anschaut, sagte ich immer Champions League. Diesmal war es anders, weil wir den letzten Meistertitel nicht so feiern konnten, wie wir wollten.»

Damals stand noch ein gewisser Jürgen Klopp (57) an der Seitenlinie der Liverpooler. 491 Spiele lang war er der Boss der Reds. Spätestens nach dem Meistertitel wurde er in der Beatles-Stadt heiliggesprochen. Doch nach Klopps Abgang im Sommer 2024 war da die grosse Leere. Wer soll nun die Liverpooler zum Träumen bringen? Wer soll nach der Klopp-Ära die Reds wieder zum Titelkandidaten formen? Kann jemand den Deutschen toppen?

Gedenken mitten im Jubel

Es kam Arne Slot (46). Ein Holländer, der zuvor zwar Feyenoord Rotterdam zum Meister machte, ausserhalb der orangenen Fussballwelt aber weitestgehend unbekannt war. Doch Slot hat gezeigt: Es geht auch ohne Klopp. Slot ist ein ruhiger, unaufgeregter Typ. Ein Familienmensch, der sich nicht gerne in den Mittelpunkt stellt – aber stets die Kontrolle will. Er hat es geschafft, die Arbeit Klopps weiterzuführen. Die Mannschaft weiterzuentwickeln.

Die Feier in Liverpool wird emotional, keine Frage. Aber nicht nur wegen des Titels. Nicht nur wegen des Sportlichen. Die Fans werden auch zurückblicken – und trauern. Sie werden jenen gedenken, die am 29. Mai 1985 im Brüsseler Heysel-Stadion ums Leben gekommen sind. Als vor dem Final des Europacups der Landesmeister zwischen Juventus und Liverpool auf den Rängen durch Randale eine Mauer einstürzte – und 39 Menschen in den Tod riss. 

Diese Tragödie jährt sich bald zum vierzigsten Mal. Und das lässt kaum einen Fussball-Fan kalt. Erst recht keinen Liverpooler. Auch deshalb ist der 20. Meistertitel ein ganz besonderer.

Premier League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
34
48
82
2
Arsenal FC
Arsenal FC
34
34
67
3
Newcastle United
Newcastle United
34
21
62
4
Manchester City
Manchester City
34
23
61
5
Chelsea FC
Chelsea FC
34
19
60
6
Nottingham Forest
Nottingham Forest
33
14
60
7
Aston Villa
Aston Villa
34
5
57
8
FC Fulham
FC Fulham
34
4
51
9
Brighton & Hove Albion
Brighton & Hove Albion
34
1
51
10
AFC Bournemouth
AFC Bournemouth
34
12
50
11
Brentford FC
Brentford FC
33
6
46
12
Crystal Palace
Crystal Palace
34
-4
45
13
Wolverhampton Wanderers
Wolverhampton Wanderers
34
-10
41
14
Manchester United
Manchester United
34
-8
39
15
Everton FC
Everton FC
34
-7
38
16
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
34
6
37
17
West Ham United
West Ham United
34
-19
36
18
Ipswich Town
Ipswich Town
34
-41
21
19
Leicester City
Leicester City
34
-49
18
20
Southampton FC
Southampton FC
34
-55
11
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