Das ging schnell: Keine 24 Stunden nach Veröffentlichung eines Undercover-Reports des «Daily Telegraph» ist der englische Nationaltrainer Sam Allardyce (61) am Dienstag zurückgetreten. Die Reporter hatten dokumentiert, wie Allardyce angeblichen Investoren aus Asien erklärte, wie das FA-Verbot von Dritteigentümer-Verträgen umgangen werden kann.
«Ich werde ins Ausland reisen, um mich zu erholen und darüber nachdenken, was passiert ist», sagte Allardyce am Mittwoch. Er sei in eine Falle getappt weil er jemandem, den er seit 30 Jahren kenne, einen Gefallen habe tun wollen. Aber klar, er habe eine «Dummheit» begangen.
Auf der Insel ist die Empörung gross. «Ich dachte, England könnte nicht mehr tiefer sinken als bei der EURO 2016», sagte Sturm-Legende Alan Shearer der BBC. «Doch bitteschön, wir sind eine Lachnummer im Weltfussball.»
Doch es kommt noch dicker: Der Fall Allardyce soll nur der Anfang sein, heisst es beim «Telegraph». Acht aktuelle oder ehemalige Premier-League-Trainer sollen bei Transfers Bestechungsgelder angenommen haben. Das behauptet der italienische Spieleragent Pino Pagliara, der 2005 für fünf Jahre gesperrt wurde, weil er sich an Spielmanipulationen beteiligt hatte.
Namen nennt das Blatt bisher nicht. Aber die Abläufe, die Pagliara beschreibt, sind haarsträubend.
Manche der Trainer wünschten das Geld in Cash, andere bevorzugten eine Überweisung auf ihr Schweizer Bankkonto. Zum Teil würden Codewörter benutzt: «Kann ich einen Kaffee dazu haben?» pflegte etwa einer der Trainer zu fragen, wenn er um Bestechungsgelder bat. Ein anderer habe jeweils Prämien eingestrichen, wenn er ausgewählten Spielern den Vertrag verlängert und den Lohn erhöht habe. Ein dritter sei gleich direkt auf dem Lohnzettel der Agenten gestanden.
Geoutet sind die geschmierten Coaches noch nicht. Doch der «Telegraph» hat für diese Woche bereits weitere Enthüllungen angekündigt.
Nach Sam Allardyce könnte es also demnächst noch andere Trainer erwischen.
«Big Sam», der als Nationalcoach 3,5 Mio. Pfund jährlich kassierte, hatte mit vermeintlichen Geschäftsleuten einen 400'000 Pfund (rund 500'000 Franken) schweren Beratervertrag ausgehandelt – ehe sich die angeblichen Investoren als Reporter entpuppten.
Es sei «kein Problem», die «lächerlichen Regeln» zu umgehen, sagte er in dem mitgeschnittenen Gespräch. Das passiere «andauernd». Die Regeln, die Allardyce meint, betreffen das Verbot von Dritteigentümer-Verträge. Es soll verhindern, dass sich Investorengruppen Anteile an den Transferrechten von Fussballprofis sichern und bei Spielerwechseln mitverdienen. Sowohl die englische FA als auch die Fifa haben die Praxis verboten, die mancherorts als «Sklaverei» gebrandmarkt wurde. (eg)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Liverpool FC | 11 | 15 | 28 | |
2 | Manchester City | 11 | 9 | 23 | |
3 | Chelsea FC | 11 | 8 | 19 | |
4 | Arsenal FC | 11 | 6 | 19 | |
5 | Nottingham Forest | 11 | 5 | 19 | |
6 | Brighton & Hove Albion | 11 | 4 | 19 | |
7 | FC Fulham | 11 | 3 | 18 | |
8 | Newcastle United | 11 | 2 | 18 | |
9 | Aston Villa | 11 | 0 | 18 | |
10 | Tottenham Hotspur | 11 | 10 | 16 | |
11 | Brentford FC | 11 | 0 | 16 | |
12 | AFC Bournemouth | 11 | 0 | 15 | |
13 | Manchester United | 11 | 0 | 15 | |
14 | West Ham United | 11 | -6 | 12 | |
15 | Leicester City | 11 | -7 | 10 | |
16 | Everton FC | 11 | -7 | 10 | |
17 | Ipswich Town | 11 | -10 | 8 | |
18 | Crystal Palace | 11 | -7 | 7 | |
19 | Wolverhampton Wanderers | 11 | -11 | 6 | |
20 | Southampton FC | 11 | -14 | 4 |