«Der Transfer des Jahrhunderts», steht am Donnerstag in dicken Lettern auf der Titelseite der französischen Sport-Bibel «L'Équipe».
Die meist sehr gut unterrichtete Zeitung vermeldet den Wechsel des französischen Nationalspielers Paul Pogba von Juventus Turin zurück zu Manchester United als perfekt. Alle Vertragsparteien seien sich einig. Auch wenn Pogbas Agent Mino Raiola noch auf die Informations-Bremse steht.
Kostenpunkt für diesen Jahrhunderttransfer: 120 Millionen Euro! Macht umgerechnet 130 Millionen Franken. Er soll in Old Trafford rund 1,1 Millionen Franken pro Monat verdienen.
Noch nie hat ein Fussballverein so viel Geld für einen Spielerwechsel in die Hand genommen. Pogba löst damit den Waliser Gareth Bale (27) als teuerster Spieler aller Zeiten ab. Bale ging vor zwei Jahren für die damalige Rekordsumme von 101 Millionen Euro von Tottenham zu Real Madrid.
Die Transfersummen werden immer höher. Aber sind sie auch angemessen? Ist ein Pogba wirklich so viel Kohle wert?
Wer dem 1,91-Meter-Franzosen mit Wurzeln in Guinea bei seiner Arbeit zusieht, ist zwar beeindruckt. 130 Millionen scheinen dann aber doch etwas viel.
Natürlich aber sind schillernde Fussballstars – wie es Pogba ohne Zweifel ist – mittlerweile auch eine Investition für Fussballklubs. Vereine wie Real Madrid, Barcelona oder die englischen Topklubs vergrössern so ihre Strahlkraft, verkaufen noch mehr Trikots und Fanartikel.
Ob sich dies im Fall Pogba für ManUnited auszahlen wird, wird sich weisen. Mithelfen, um wieder in die Champions League zu kommen, kann der Franzose aber allemal. (wst)