«Echt jetzt?», titelt die Kronenzeitung aus Österreich. Und holt sogleich zur Grätsche gegen den Noch-Basel-Trainer aus: «Da schlägt die Abstiegsangst gleich doppelt und dreifach ein, wenn man bedenkt, dass Fischer in Österreich null Erfahrung hätte.»
Grundlage dieses Aufschreis ist ein BLICK-Artikel. Ex-YB-Sportchef Fredy Bickel, der seit fünf Monaten bei Rapid in Diensten steht, sagte auf die Frage, ob Urs Fischer jetzt ein Thema für ihn sei: «Ich habe eine sehr hohe Meinung von ihm. Seine Teams sind immer sehr gut organisiert. Ich glaube, er würde gut nach Österreich passen. Ich würde nicht davor zurückschrecken, einen Schweizer Trainer zu holen.»
Antwort Kronenzeitung: «War schon die Bestellung von Fredy Bickel selbst für viele schwer nachvollziehbar, so wäre ein Schweizer Trainer jetzt ein Schlag ins Gesicht. Der nächste Unbekannte in einer Zeit, in der man Stabilität und einen rasanten Umschwung wie einen Bissen Brot braucht.»
Um die heftigen Reaktionen zu verstehen, muss man wissen: Rapid, 32-facher Österreichischer Meister, steckt in einer der schlimmsten Krisen der Vereinsgeschichte. Statt um internationale Plätze kämpfen die Grün-Weissen gegen den Abstieg. Am Samstag kriegte man vom Tabellenletzten Ried eine 0:3-Ohrfeige, die Trainer Damir Canadi den Kopf kostete.
Urs Fischer muss sich Ende Saison trotz Meistertitel vom FC Basel verabschieden. Ob er sich danach das schwierige Umfeld bei Rapid antun will? «Heute.at» glaubt nicht daran, auch aus finanziellen Gründen: «Ohne Europacup-Einnahmen ist Fischer für Rapid nur schwer stemmbar. Ausserdem strebt er einen Wechsel in eine Top-Liga an.» (pam)