Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Irland, Dänemark und die Schweiz kämpfen um die EM-Tickets. Die entscheidenden Partien stehen an. Petkovic und Co. müssen gegen Dänemark (Samstag, 18 Uhr) und Irland (Dienstag, 20.45 Uhr) ran.
Einer dürfte dabei auf eine Schweizer Doppelpleite hoffen: Thomas Delaney (28). Er ist Däne, geboren in Frederiksberg. Sein Nachname aber beweist, dass der Nationalspieler Dänemarks irische Vorfahren hat. Delaney kommt von «dubh», was aus dem Gälischen übersetzt «schwarz» bedeutet. Und von «Sláine», dem Fluss Slaney, der durch Irland fliesst.
Über die USA nach Dänemark
«Das geht bis ins 19. Jahrhundert zurück», erklärt Delaney. Damals sei sein irischer Urgrossvater aufgrund der grossen Hungersnot von der Insel in die USA geflüchtet. Später kehrt ein Teil der Delaney-Familie nach Europa zurück – nicht aber nach Irland, sondern nach Dänemark.
Den irischen Pass hat Delaney allerdings nicht. Da sein Vater aber die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, hätte der Mittelfeldspieler auch für die USA auflaufen können.
Zu Irland habe er keine besonders grosse Beziehung mehr. «Ich glaube nicht, dass viele Leute wissen, dass mein Name irischer Herkunft ist», sagt er. Ausserdem trinke er nicht viel Bier und gehe nicht singend in die Kneipe, so Delaney augenzwinkernd. Das Irische an ihm seien wohl seine Haare: eine schwarze Lockenpracht.
Mit Dänemark will der Wikinger irischer Herkunft morgen die Schweizer ärgern. Gut möglich, dass Delaney am Dienstag dann insgeheim «seinen» Iren die Daumen drücken wird. Auch wenn er mit Manuel Akanji, Roman Bürki, Marwin Hitz und Trainer Lucien Favre gleich vier Schweizer in Dortmund im Team hat.