Was ist «Otro»?
«Wir bringen Fussballfans näher an die Spieler, die sie lieben. Wir arbeiten mit den weltbesten Fussballern und erschaffen eine moderne, weltweite Gemeinschaft, in der sich Spieler und Fans begegnen.» So beschreibt sich das neu entwickelte Konzept «Otro» selbst. Die Plattform soll es «den Stars des modernen Spiels» ermöglichen, mit ihren weltweiten Fans in Kontakt zu treten und ihre Geschichten auf ihre eigene Art zu erzählen. Dabei soll den Nutzern des Portals «einzigartige Einsichten in das Leben der Spieler» näherbringen, «indem man neue Originalinhalte, Live-Chats, Herausforderungen und Frage- und Antwort-Sessions mit Spielern an einem Ort zusammenbringt».
Wer sind die Aushängeschilder?
Mit dabei sind nur Hochkaräter. Insgesamt 17 Spieler/-innen und Ex-Fussballer sind Teil von «Otro». Diese elf Fussballer bilden sozusagen das Herzstück: Lionel Messi (31, Barça), Luis Suárez (31, Barça), Neymar (26, PSG), Jérôme Boateng (30, Bayern), James Rodríguez (27, Bayern), Gabriel Jesus (21, ManCity), Benjamin Mendy (24, ManCity), Isco (26, Real Madrid), Romelu Lukaku (25, ManUnited), Paulo Dybala (25, Juve), David Luiz (31, Chelsea) und Dele Alli (22, Tottenham).
Die 25-jährige Holländerin Lieke Martens und die Engländerin Toni Duggan (27). Beide stehen bei den Barcelona-Frauen unter Vertrag.
Wie die Kirsche auf der Torte komplettieren drei Ex-Fussballer mit Legendenstatus die Liste der Beteiligten. Ex-Real-Coach Zinédine Zidane (46), David Beckham (43) und mit Eric Cantona (52) noch einer, der immer wieder auf den Sozialen Medien auftaucht oder sonst wo seinen Kommentar hinterlässt.
Wer steckt dahinter?
Am Projekt sind mehrere Personen, Unternehmen (und Staaten) beteiligt. Der grösste Player dabei ist das Unternehmen «23 Capital». Rund 50 Millionen soll die Firma bis jetzt investiert haben. Die Firma wurde erst 2014 gegründet. In einer Zeit, «an der Schwelle zu einer neuen Finanzwelt in den Bereichen Sport, Musik und Unterhaltung», wie Co-Founder Stephen Duval das Unternehmen selbst beschreibt.
Doch ohne weitere Hilfe wären all diese Spieler nicht eingestiegen. Laut «Online Marketing Rockstars» sollen auch Ex-Manager von Nike die Finger im Spiel haben. Ebenso Simon Oliveira, ein Geschäftsführer aus England und enger Freund von David Beckham. Oliveira ist Vorsitzender von «Doyen Sports». Die Firma soll gute Verbindungen nach Katar haben. Sie spezialisieren sich auf Sport-Entertainment, Finanzspekulationen, Beratungen und Management der Karrieren von Spielern und Trainern im Fussball. Im Fall von «Otro» wohl für während und nach der Karriere.
Wie kann ich von «Otro» profitieren?
Für den Nutzer ist es durchaus einfach zu bedienen. Mit wenigen Klicks und einem minimalen Registrierungs-Prozess ist man Mitglied – kostenlos. Dabei wird einem ein exklusiver Zugang zu den weltbesten Fussballspielern gewährt, so «Otro».
Wer mehr sehen will als nur vereinzelte Videos, der kann sich für die «Unlimited»-Version anmelden. Fünf Franken im Monat kostet einen das. Das Abo ist aber jederzeit kündbar.
Neben der Webseite und einem App ist die Neuheit, welche seit Montag online ist, auch auf allen Social-Kanälen findbar. Auf Instagram, Twitter und Facebook versucht man so viele Abonnentinnen und Abonnenten zu gewinnen.
Was gibts Vergleichbares?
«Otro» ist nicht die erste Plattform in der Form. In den USA hat Basketball-Star LeBron James ein ähnliches Konzept gegründet. «Uninterrupted» (ununterbrochen) heisst das amerikanische Pendant.