Neun Punkte aus acht Spielen in der Liga. Am Mittwoch zittern sich die Weiss-Grünen gegen Mattersburg zwar im ÖFB-Cup eine Runde weiter. Trotzdem, zu wenig für die erfolgsverwöhnten Rapid-Fans aus Österreich. Eine Fehde herrscht zwischen Fans und Klub, welche zu eskalieren droht …
Mittendrin: Ex-YB-Sportchef Fredy Bickel. Seit 2016 ist er in Österreich tätig, zur Situation in Hütteldorf findet der Schweizer klare Worte: «Man merkt, dass alle durchdrehen.» Wie wahr!
Bickel erfährt den Frust der Fans nun am eigenen Leib. Der Rapid-Sportdirektor wird auch privat nicht vor Fan-Anfeindungen verschont. So fand sich der Schweizer seinen Wagen auch schon mit verstochenen Reifen vor, wie ein Insider verrät. Bei Rapid fehlt nur noch ein Funke, bis das Pulverfass explodiert.
Vogel-Geste und Stinkefinger
Im Derby vor zwei Wochen gibt es die ersten Anzeichen der Eskalation. Rapid-Fans stürmen nach der 0:1-Niederlage gegen die Austria das Feld. 30 Minuten beschäftigen die Ultras die ausgerückte Polizei. Der Frust sitzt tief in Wien.
Gegen Mattersburg am Mittwoch muss sich Rapid-Coach Goran Djuricin, Vater von GC-Knipser Marco, immer wieder Beleidigungen von der VIP-Tribüne anhören. Banner mit «Gogo raus» hängen schon lange im Allianz Stadion. Der Wiener verliert die Fassung, er lässt sich zu einer Vogel-Geste in Richtung Fans hinreissen (Video oben). Nach dem Spiel folgen angeblich zwei Stinkefinger in Richtung Tribüne.
Fredy Bickel probiert am Tag danach zu schlichten, nimmt seinen Trainer in Schutz und schiesst gegen die Medien: «Ich finde es boshaft, um es nicht gleich als ekelhaft zu bezeichnen.» Auch Djuricin streitet die Vogel-Geste ab – verständlich.
So oder so, das Band beim Traditionsverein ist zerschnitten und Rapid versinkt im Chaos. (jsl)