Das letzte Coppa-Italia-Viertelfinal ist Drama pur! 90 Minuten lang rennen Inter und Lazio an – ohne Erfolg. Handanovic auf Seite von Inter glänzt mit neun Paraden. Der Slowene wird erst in der Verlängerung bezwungen, als Immoblie den Schlussmann nach Doppelpass mit Caicedo vernaschen kann.
Die Entscheidung? Denkste! in der 124. Minute zeigt der Schiedsrichter auf den Punkt, Lazio-Verteidiger Radu ist der Sündenbock. Icardi bleibt im heimischen Giuseppe Meazza eiskalt und schiesst die Mailänder ins rettende Penaltyschiessen.
Und dort behält dann Lazio Rom die Oberhand und sichert sich den Einzug in die Halbfinals. Der Gegner? Inters Stadtrivale AC Milan.
Freuler und Edimilson treffen auf Fiorentina
Auch Atalanta steht im Halbfinal der Coppa Italia und trifft dort auf Fiorentina. Sie bezwingen zu Hause das bis anhin national ungeschlagene Juventus Turin gleich mit 3:0.
Dieser Sieg ist alles andere als unverdient. Während das Star-Ensemble um Ronaldo und Dybala während 90 Minuten nicht auf Touren kommt, zeigt sich Atalanta hinten äusserst diszipliniert und nutzt vorne die Fehler von Juventus eiskalt aus. Dem Heimteam kommt zusätzlich entgegen, dass Abwehrchef Chiellini in der 27. Minute ausgewechselt werden muss. Danach passt bei den Gästen, die von Beginn weg Mühe mit der Atalanta-Offensive bekunden, noch weniger zusammen. Zuerst luchst Castagne Bentancur den Ball ab und schliesst eiskalt zum 1:0 ab (37.). Nur zwei Minuten später erhöht Zapata. Er macht eine Drehung und schiesst trocken ins nahe Eck ein.
Nach der Pause kommt Juve zwar besser ins Spiel, gefährlich wirds aber äusserst selten. Zapata nutzt in der 86. Minute einen De-Sciglio-Bock zum 3:0-Schlussstand aus. Der Kolumbianer traf nun bereits im 10. Pflichtspiel in Serie und steht bei 17 Toren in den letzten 10 Spielen! Remo Freuler spielt bei Atalanta durch und zeigt eine überragende Partie.
Fiorentina demontiert die AS Roma
Leere Blicke auf der Bank bei der AS Roma. Es läuft die 79. Minute, als Giovanni Simeone, Sohn von Atlético-Madrid-Trainer Diego Simeone, das 6:1 für Fiorentina erzielt – auf Vorlage des Schweizer Nati-Spielers Edimilson Fernandes, der bei Fiorentina durchspielt.
Es ist eine Demontage, die das Heimteam gegen die ratlose AS Roma abliefert. Zehn Minuten nach seinem ersten Treffer doppelt Simeone nach und setzt mit dem 7:1 den Schlusspunkt hinter diese Viertelfinal-Partie der Coppa Italia.
Fiorentina stellt die Weichen bereits früh auf Sieg. Chiesa erzielt bis zur 18. Minute einen Doppelpack – beide Tore fallen nach Konter, in denen er herrlich von Mirallas eingesetzt wird. Die AS hat über das ganze Spiel gesehen mehr Ballbesitz (57 Prozent), weiss damit aber gegen die gut organisierte Heim-Defensive praktisch nichts anzufangen. Einzig als man Kolarov etwas gar viel Platz gibt, zieht dieser staubtrocken aus 20 Metern ab und hämmert den Ball unhaltbar ins rechte Eck.
Doch auch nach dem Anschlusstreffer lassen sich die Gastgeber nicht aus der Ruhe bringen. Nur fünf Minuten später stellt Muriel den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her.
Dzeko geht Schiri an und sieht Rot
Nach der Pause kommen bei der Roma Dzeko und Pellegrini, die frischen Wind in die Offensive der Gäste bringen. Doch den Weg in den Strafraum findet die AS weiterhin nicht. Zu wenig kreativ sind die Angriffe, zu massiert ist die Defensive. Und weil es Roma in ihrer besten Phase verpasst, den Anschlusstreffer zu erzielen, antwortet die Fiorentina. Und wie! Zuerst versenkt Benassi zum 4:1 (66.), danach macht Chiesa seinen Hattrick perfekt (74.). Zwei Pässe benötigt das Heimteam, um die geradezu lethargisch verteidigenden Römer auszuspielen.
Zwischen diesen beiden Treffern brennen bei Dzeko die Sicherungen durch (72.). Der eingewechselte Stürmer beleidigt scheinbar Schiri Manganiello und kassiert dafür direkt die Rote Karte! Seine Kopfbewegung lässt Raum für Spekulationen offen: Hat er den Unparteiischen gar angespuckt? Jedenfalls ein kurzer Arbeitstag für den in der zweiten Halbzeit eingewechselten Knipser.
Die beiden Simeone-Treffer sind zum Schluss bloss noch zwei weitere Nadelstiche in das Roma-Herz. Nach 90 Minuten erlöst der Unparteiische die Gäste. Damit steht Fiorentina im Coppa-Halbfinal und trifft dort auf den Sieger der Partie Atalanta – Juventus Turin. Das Hinspiel des Halbfinals findet dann am 27. Februar statt. (rwe)