Nacht der Schande in Tschechien: Deutsche Fans grölen während des Quali-Spiels gegen Tschechien Nazi-Parolen. «Sieg Heil»-Rufe sind zu hören. Ausserdem beleidigen die Anhänger ihren eigenen Stürmer Timo Werner. Und das, obwohl dieser beim 2:1-Sieg gegen Tschechien das frühe Führungstor erzielte.
Doch damit nicht genug: Die Gruppe attackiert verbal den deutschen Fussballverband, stört zudem die Nationalhymnen und sogar die Schweigeminute für zwei verstorbene tschechische Fussballfunktionäre.
Nach dem Spiel rechnet Mats Hummels mit diesen «Fans» ab: «Eine Katastrophe, ganz schlimm. Das brauchen wir auf gar keinen Fall bei unseren Spielen», sagt der Siegestorschütze. «Das sind keine Fans, das sind Krawallmacher, die haben nichts mit Fussballfans zu tun.»
Das Weltmeisterteam verweigert nach Schlusspfiff deshalb auch den obligatorischen Gang zur deutschen Fankurve. «Timo Werner wurde beleidigt. Dann fangen die Fans an, diesen Scheiss zu rufen. Damit wollen wir gar nichts zu tun haben», erklärt Hummels.
Woher kommen diese Nazi-Idioten? Gemäss «Bild» aus dem Umfeld den Dresdner Gruppierungen «Faust des Ostens» und «Hooligans Elbflorenz». Dresden liegt nur etwa 100 Kilometer von Prag und dem Austragungsort entfernt. Rund 40 dieser Hooligans haben sich gewaltsamen Zugang zum Stadion verschafft.
Die deutschen Spieler sind entsetzt. Nur einer hat davon nichts mitbekommen. Trainer Joachim Löw habe nicht gesehen, dass sein Team nicht zur Kurve gegangen ist. Zudem wisse er nicht, welche Sprechchöre es gab. Ob Löw sich zu sehr über den eher dürftigen Auftritt seines Teams geärgert hat?