Es ist ein prestigeträchtiges Duell mit viel Vergangenheit. Allein dreimal standen sich Vierfach-Weltmeister Deutschland und Doppel-Champion Argentinien in WM-Finals gegenüber.
Doch vom Glanz früherer Zeiten ist in Dortmund nicht viel zu sehen. Deutschland spielt nach einer Absagenflut mit einer besseren B-Elf, die Südamerikaner bestreiten den Testkick ohne die Stars Messi, Agüero, Di Maria und Icardi.
Das Stadion ist mit rund 40'000 Fans halbleer. Doch diese werden beim 2:2 prima unterhalten. Das junge Heimteam wird in der ersten Halbzeit für seine Spielfreude belohnt.
Gnabry trifft und legt auf
Zuerst vernascht Bayerns Serge Gnabry beim 1:0 drei Verteidiger und düpiert auch Goalie Marchesin. Das 2:0 ist ein feiner Konter, diesmal legt Gnabry für Kai Havertz auf.
Im zweiten Durchgang legen die Gäste einen, in der Schlussphase zwei Gänge zu. Alario nickt zum Anschlusstor ein, Ocampos bucht den Ausgleich (85.).
Die jungen Deutschen verspielen den Sieg. Für Trainer Jogi Löw ist der Versuch mit dem jungen Team inklusive vier Debütanten Koch, Waldschmidt, Amiri und Serdar trotzdem ein spannender Blick in die Zukunft.
Zwischenfall während Schweigeminute
Eine kuriose Szene ereignet sich schon vor dem Anpfiff: Während der Schweigenminute für die Opfer des Amoklaufs in Halle an der Saale beginnt ein Zuschauer, die deutsche Nationalhymne zu singen. Ein anderer Fan weist ihn mit einem für alle hörbaren «Halt die Fresse» zurecht und erntet dafür spontanen Beifall.
Die Spieler unten auf dem Rasen bleiben während des Zwischenfalls cool und verziehen keine Miene. Bis auf Serge Gnabry: Der Bayern-Star kann sich – gut eingefangen von den TV-Kameras – einen Schmunzler nicht verkneifen (Video oben).
Dabei wusste Gnabry da noch gar nicht, dass er später einen solchen Gala-Auftritt aufs Feld legen würde.