Eigentlich hätte die erstmalige Verleihung des Ballon-d'Or-Titels an eine Fussballerin ein positives Ereignis werden sollen. Doch statt sich über den verdienten Sieg der Norwegerin Ada Hegerberg (23, Lyon) zu freuen, wird nun über den Fauxpas von Gala-Moderator und Star-DJ Martin Solveig diskutiert.
Dessen ungebührliche Frage an Hegerberg, ob sie «twerken» könne, sorgt für Reaktionen. Die Kickerin wandt sich auf der Bühne mit einem knappen «Nein» und entsetztem Gesicht ab. Solveig wird in den sozialen Medien Respektlosigkeit und Sexismus vorgeworfen.
Einer der grössten Kritiker ist Tennis-Star Andy Murray (31). Auf Instagram schreibt der Schotte in einer Story wütend Klartext.
Murray: «Ein weiteres Beispiel für den lächerlichen Sexismus, der im Sport noch existiert. Warum muss sich eine Frau noch immer mit diesem Problem auseinandersetzen? Welche Fragen stellten sie Mbappe und Modric? Ich denke, etwas mit Fussball. Und an alle, die der Meinung sind, dass die Leute überreagieren und dass das nur ein Scherz war... Ist es nicht. Ich habe mein ganzes Leben mit Sport zu tun gehabt und das Niveau des Sexismus ist surreal.»
«Das war ein Witz, ich möchte mich entschuldigen»
Solveig zeigt sich via Twitter noch am Montagabend reuig: «Entschuldigung an jeden, der beleidigt worden sein könnte. Dies war ein Witz, wahrscheinlich ein schlechter, und ich möchte mich entschuldigen.»
Die betroffene Hegerberg spielt ihrerseits kurz nach der Ballon-d'Or-Gala den Vorfall hinunter. Sie sagt: «Er kam später zu mir und war wirklich traurig, dass es so abging. Um ehrlich zu sein, habe ich nicht wirklich darüber nachgedacht. Ich habe es im Moment nicht wirklich als sexuelle Belästigung betrachtet. Ich war einfach glücklich, den Ballon d'or zu gewinnen.» (rib)