Murat Yakin unter Druck
Heute letztes Spiel in Moskau?

Nach einem guten Saisonstart erlebt Murat Yakin bei Spartak Moskau erstmals eisigen Gegenwind.
Publiziert: 08.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:44 Uhr
Von Michel Wettstein

Minustemperaturen in Moskau – eisige Zeiten für Murat Yakin bei Spartak. Platz 6 in der Tabelle – hinter den Stadtrivalen ZSKA, Dynamo und Lokomotive. Erst kürzlich sagte Muri in einem Interview: «Ich geniesse jeden Match, den ich hier erleben darf.» Vielleicht hat er heute zum letzten Mal das Vergnügen, an der Linie zu stehen. Im Heimspiel gegen Ural Jekaterinburg muss ein Sieg her. Sonst wird die Luft dünn.

Das bekam Yakin am letzten Wochenende zu spüren, nach der 0:1-Niederlage gegen den Lokalrivalen Lokomotive. Dabei gelang seinem Team kein einziger Schuss aufs Tor, wie die Statistiker genüsslich vorrechneten. Sichtlich genervt stand Yakin danach Red und Antwort und verlor kurzzeitig sogar ein wenig die Fassung, als ihm ein russischer Journalist vorwarf, es sei kein Plan ersichtlich gewesen, wie Spartak habe spielen wollen. «Für wen war das nicht klar?», motzte Yakin. «Das war meine Meinung», erwiderte der Reporter. «Deine Meinung interessiert keinen», knurrte Yakin zurück.

Seit zwölf Jahren wartet Spartak auf einen Titel. Milliardär Leonid Fedun will den Verein zu alter Grösse zurückführen. Hierfür hat er ein modernes Stadion bauen lassen.

Fedun will endlich Erfolge sehen. Die Resultate in der Meisterschaft sind das eine (7 Siege, 5 Unentschieden, 4 Niederlagen). Ein Teil der Fans kritisiert Yakin, weil er Altstar Roman Schirokow (33) nicht regelmässig spielen lässt.

Nach dem heutigen Spiel kehrt Yakin in die Schweiz zurück, um mit seiner Familie Weihnachten zu verbringen. Bald wird er Vater. Ob er danach wieder nach Moskau zurückkehrt? Das Spiel heute Abend könnte eine Antwort liefern.

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