Mexiko will Schule machen
Schluss mit den Schwulen-Gesängen!

Mexikos Verband will schwulenfeindliche Gesänge aus den Stadien verbannen. Das Bussgeld, das damit gespart wird, will man in Schulen investieren.
Publiziert: 31.08.2017 um 10:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:30 Uhr
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Der mexikanische Verband ist unlängst zum wiederholten Mal für schwulenfeindliche Sprüche seiner Fans gebüsst worden.
Foto: AFP
Martin Arn

Der Gesang gehöre zur Folklore, behaupten die Fans. Jedes Mal, wenn der gegnerische Torhüter auskickt, geht ein langgezogenes «Eeeh…, puto!» («Hey…, Schwuler!») durchs Stadion.

Das sei keineswegs schwulenfeindlich gemeint, sondern lediglich ein Fanlied, beschwichtigte unlängst auch der mexikanische Verband, nachdem er von der Fifa zum wiederholten Mal eine Busse aufgebrummt bekommen hatte. 140'000 Franken hat das dümmliche Gegröle die Mexikaner bislang gekostet.

Damit soll nun Schluss sein. Denn offenbar haben auch die Funktionäre gemerkt, dass solche Pöbeleien nicht mehr ganz zeitgemäss sind. Vor dem WM-Qualifikationsspiel zuhause gegen Panama in der Nacht auf Samstag bittet der Verband seine Fans, auf den Gesang zu verzichten. Im Gegenzug werde man die so eingesparte Busse (bisher jeweils 20'000 Franken) öffentlichen Schule zukommen lassen.

Keine schlechte Idee. Für die Fans im Stadion kommt diese Nacherziehung allerdings ein wenig zu spät.

Immerhin läuft es den Mexikanern sportlich ganz gut. Die Mittelamerika-Quali führen sie souverän an. Die drei  Erstplatzierten qualifizieren sich direkt für das Turnier in Russland.

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