Es sind turbulente Tage für Neymar (28). Erst der positive Corona-Test Anfang Monat, jetzt ein Rassismus Skandal. Was ist passiert?
Am Sonntag fand in Paris das Hassduell statt – PSG gegen Marseille. Die Feindlichkeit machte sich auch auf dem Platz bemerkbar. Es kam zu einer Massenprügelei, fünf Spieler flogen mit Rot vom Platz. Ebenfalls involviert: PSG-Star Neymar.
Der Brasilianer schlug seinem Gegenspieler gleich zweimal auf den Hinterkopf. Neymar beteuert, Alvaro Gonzalez habe ihn rassistisch beleidigt. Auf Twitter liess der 28-Jährige seinen Frust noch am gleichen Abend raus. «Meine Wut war für den VAR einfach zu sehen. Jetzt will ich die Bilder sehen, wo mich dieser Rassist ‹monkey motherfucker› nennt. Das will ich sehen!»
Neymar entschuldigt sich
Einen Tag später folgt nun ein grosses Statement Neymars. Auf Instagram nimmt der Flügelspieler erneut Stellung, möchte sich in erster Linie entschuldigen. Er habe sich «wie ein «Vollidiot verhalten». Bei Rassismus würden ihm die Sicherungen durchbrennen.
«Die gestrigen Szenen empören mich zutiefst. Ich wurde mit Rot bestraft, weil ich jemanden schlagen wollte, der mich beleidigte. Ich dachte, ich könnte nicht gehen, ohne etwas zu tun, weil mir klar wurde, dass die Verantwortlichen nichts unternehmen würden, die Tatsache nicht bemerkten oder ignorierten», so Neymar auf seiner Instagram-Seite.
Weiter der Superstar: «In unserem Sport sind Aggressionen, Beleidigungen und Flüche Teil des Spiels, des Streits. Du kannst nicht liebevoll sein. Ich verstehe diesen Kerl teilweise. Alles ist Teil des Spiels, aber Rassismus und Intoleranz sind inakzeptabel. Ich bin schwarz. Ich bin stolz und sehe mich nicht anders als jeder andere. Gestern wollte ich, dass sich die Verantwortlichen (Schiedsrichter, Assistenten) unparteiisch positionieren und verstehen, dass es keinen Platz mehr für eine vorurteilsvolle Haltung gibt.»
Bekommt er sieben Spielsperren?
Neymar bereue seine Tat. Die Hauptschuld liege seiner Meinung nach aber nicht bei ihm. «Hätte ich es ignorieren sollen? Ich weiss es noch nicht. Heute sage ich mit kühlem Kopf ja, aber zu gegebener Zeit baten meine Mitspieler und ich die Schiedsrichter um Hilfe und wir wurden ignoriert. Das ist der Punkt! Eine Aktion führte zu einer Reaktion. Der Typ war ein Dummkopf. Ich habe mich auch wie ein Vollidiot verhalten, weil ich mich darauf einliess.»
Abschliessend sagt Neymar, er werde die Strafe akzeptieren, weil er «den Weg des sauberen Fussballs» hätte gehen sollen. Wie hart der 28-Jährige von der Liga bestraft wird, ist noch nicht klar. Das Leitungsgremium des Profifussballs in Frankreich, das «LFP», werde den Vorfall nun überprüfen. Laut dem französischen Sportunternehmen «RMC» werde Neymar wohl für bis zu sieben Spiele gesperrt.
Natürlich werde auch die Gegenseite wird untersucht. Sollte Alvaro Gonzalez sich wirklich rassistisch gegenüber dem Brasilianer geäussert haben, könnte ihn ein Zehn-Spiele-Verbot erwarten.
Klub stellt sich hinter Neymar
Am Montag folgt auch ein Statement von Paris Saint Germain. Der französische Meister stellt sich voll und ganz hinter seinen Spieler. «Wir versprechen alles Mögliche zu tun, um den französischen Behörden bei den Ermittlungen zu helfen», heisst es in einem Statement des Klubs.
«In der Gesellschaft, im Fussball oder in unserem Leben gibt es keinen Platz für Rassismus.» Der Verein erwartet nun, dass die Ligue 1 und der französische Verband den Vorfall untersuchen und dementsprechend handeln.
PSG in der Krise
Als wäre das nicht schon Wirbel genug, läuft es auch noch sportlich miserabel. PSG startet mit zwei Niederlagen in die neue Saison. Sportdirektor Leonardo ist sauer. Die Geschehnisse im Spiel gegen Marseille gefallen ihm gar nicht. «Wenn es ein Boxkampf gewesen wäre, hätten wir gewonnen. Wir werden mit den Spielern reden. Die Lage ist sehr ernst.»
Klar wächst nun auch der Druck auf Trainer Thomas Tuchel. Doch von einer Trennung möchte Leonardo aktuell nichts hören. «Die Frage werde ich nach so einer Partie nicht beantworten», meint der Sportdirektor nach dem Marseille-Spiel.
Mehrere Corona-Fälle in der Mannschaft
Man dürfe nicht vergessen, was der Verein aktuell durchmache. Das Coronavirus breitete sich vor dem Saisonstart im Team aus. Es gab viele, ungenannte positiv getestete Spieler. Von den Stammkräften fehlten in der Auftakts-Pleite gegen Aufsteiger RC Lens (0:1) Stammspieler wie Kylian Mbappé, Neymar, Mauro Icardi und auch Angel Di Maria.
Es seien schwierige Zeiten, in denen sich der französische Meister befinde. Der missglückte Saisonstart müsse aber schnellstmöglich korrigiert werden – auch ohne den gesperrten Neymar.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Paris Saint-Germain | 11 | 23 | 29 | |
2 | AS Monaco | 11 | 10 | 23 | |
3 | Olympique Marseille | 11 | 9 | 20 | |
4 | OSC Lille | 11 | 7 | 19 | |
5 | Olympique Lyon | 11 | 3 | 18 | |
6 | OGC Nizza | 11 | 10 | 17 | |
7 | Stade Reims | 11 | 4 | 17 | |
8 | RC Lens | 11 | 3 | 17 | |
9 | AJ Auxerre | 11 | 1 | 16 | |
10 | Toulouse FC | 11 | 2 | 15 | |
11 | RC Strasbourg Alsace | 11 | -2 | 13 | |
12 | Stade Brestois 29 | 11 | -5 | 13 | |
13 | FC Stade Rennes | 11 | -5 | 11 | |
14 | FC Nantes | 11 | -3 | 10 | |
15 | Angers SCO | 11 | -7 | 10 | |
16 | AS Saint-Étienne | 11 | -15 | 10 | |
17 | Le Havre AC | 11 | -15 | 9 | |
18 | Montpellier HSC | 11 | -20 | 7 |