Unruhige Zeiten für Christophe Galtier (46). Als stünde er sportlich nach dem Ausscheiden in der Champions League und dem Out im Cup-Wettbewerb nicht schon genug unter Druck, wird er aktuell mit schweren Rassismus-Vorwürfen konfrontiert.
Werden dem PSG-Trainer im August 2021 getätigte Aussagen zum Verhängnis? Als Trainer von Nizza, dem aktuellen FCB-Gegner in der Conference League, soll er damals rassistisch über seine Mannschaft gesprochen haben. Einer der problematischen Sätze: «Wir können nicht so viele Schwarze und Muslime im Team haben.»
Sein sportlicher Leiter dementiert die Vorwürfe nicht
Auslöser ist eine vom Journalisten Romain Molina und RMC Sport verbreitete Mail von Julien Fournier (48), von 2019 bis 2022 sportlicher Leiter bei OGC Nizza, an Dave Brailsford, den Sportdirektor von Klubbesitzerin Ineos. Fournier listet darin rassistische Aussagen und Handlungen des Trainers auf, der Nizza im Sommer 2022 im Streit verliess.
Galtier störte sich daran, dass die Mannschaft weder ihn selbst noch die Stadt Nizza repräsentiere. «Es sind nur Schwarze. Die Hälfte der Mannschaft ist am Freitag in der Moschee.» Fournier meinte, dass Galtier sich dabei nicht auf sportliche, sondern «nur auf religiöse und Hautfarben-Argumente» bezogen habe. Auch soll er seinen muslimischen Spielern vom Fasten während des Ramadans abgeraten haben.
Fournier deutete bereits im Herbst in der Sendung «After Foot» schwerwiegende Probleme mit Galtier an: «Wenn ich die wirklichen Gründe für den Streit mit Galtier verraten würde, käme er in Europa in keine Fussball-Garderobe mehr rein.»
Galtier wehrt sich – PSG will interne Untersuchung
Der PSG-Coach steht am Pranger und inzwischen unter Polizeischutz. «Le Parisien» berichtet, dass Galtiers Telefonnummer in sozialen Medien geteilt worden sei. Der 46-jährige Franzose soll über 5000 Nachrichten und Anrufen, auch Morddrohungen erhalten haben. Galtier bestreitet die Vorwürfe über seinen Anwalt vehement. Via AFP lässt dieser ausrichten, dass sein Klient «fassungslos, von dem beleidigenden und verleumderischen» Bericht zurückgelassen wurde. Man werde nun selbst rechtliche Schritte einleiten.
Sein Arbeitgeber reagiert ebenfalls auf die Vorwürfe. Der französische Meister soll laut Medienberichten eine interne Untersuchung eingeleitet haben. Eine Bestätigung der Vorwürfe hätte Galtiers Entlassung zur Folge. In einem Communiqué verlautet der Tabellenführer am Freitag: «Der Club unterstützt Christophe Galtier nach den zahlreichen und inakzeptablen Drohungen, die er erhalten hat, und möchte nun, dass die Wahrheit durch die Justiz ermittelt wird.» (dti)
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Paris Saint-Germain | 11 | 23 | 29 | |
2 | AS Monaco | 11 | 10 | 23 | |
3 | Olympique Marseille | 11 | 9 | 20 | |
4 | OSC Lille | 11 | 7 | 19 | |
5 | Olympique Lyon | 11 | 3 | 18 | |
6 | OGC Nizza | 11 | 10 | 17 | |
7 | Stade Reims | 11 | 4 | 17 | |
8 | RC Lens | 11 | 3 | 17 | |
9 | AJ Auxerre | 11 | 1 | 16 | |
10 | Toulouse FC | 11 | 2 | 15 | |
11 | RC Strasbourg Alsace | 11 | -2 | 13 | |
12 | Stade Brestois 29 | 11 | -5 | 13 | |
13 | FC Stade Rennes | 11 | -5 | 11 | |
14 | FC Nantes | 11 | -3 | 10 | |
15 | Angers SCO | 11 | -7 | 10 | |
16 | AS Saint-Étienne | 11 | -15 | 10 | |
17 | Le Havre AC | 11 | -15 | 9 | |
18 | Montpellier HSC | 11 | -20 | 7 |