Erstmals Trainer in Frankreich
Favre muss in Nizza ganz von vorne anfangen

Am Freitag gehts in Frankreich los mit der Meisterschaft. Erstmals mit dabei ist Lucien Favre, als Trainer von Nizza. Ein Himmelfahrtskommando für den Waadtländer!
Publiziert: 12.08.2016 um 16:08 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:55 Uhr
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Erstmals Trainer in Frankreich: Lucien Favre.
Foto: KEY
Alain Kunz

Mit Bastia gegen Meister PSG geht heute die erste der europäischen Topligen in die Saison 2016/17. Die Hauptstädter mit ihren Investoren aus Katar scheinen trotz des Abgangs von Superstar Zlatan Ibrahimovic auch diese Saison unantastbar.

Guter Vierter war letzte Saison der OGC Nizza mit Claude Puel als Coach. Der hat sich Richtung Southampton verabschiedet. Doch nicht nur er, sondern gleich vier der wichtigsten Spieler. Jérémy Pied ist seinem Coach nach England gefolgt. Captain Nampalys Mendy ging zu Englands Meister Leicester. Und die beiden Top-Torschützen Hatem Ben Arfa (ablösefrei zu PSG) und Valère Germain (zurück zu Monaco) sind auch weg. Anders ausgedrückt: 31 der 58 Tore der letzten Saison gehen flöten. Und die Abgänge sind nicht kompensiert worden.

«Wir haben für Mendy wohl 16 Millionen Euro erhalten. Für Ben Arfa aber nichts, obwohl er 30 Millionen wert ist. Was zeigt: Ihn können wir gar nicht ersetzen», analysiert Favre. Er macht gleich von Beginn weg das, was er sehr gut kann: Auf Understatement machen. Doch diesmal ist es schlicht Realismus, der ihn treibt. «Das Rückgrat der letzten Saison ist weggebrochen. Wir stehen im Umbruch und fangen ganz von vorne an.»

Stand jetzt arbeitet Favre mit dem jüngsten Kader der Liga. Gekommen sind bislang nur Junge. Als neuen Abwehrchef will man Wolfsburgs Dante in den Süden Frankreichs lotsen, doch der Brasilianer verdient bei Wolfsburg 5 Millionen im Jahr. Bei einem Budget von weniger als 90 Millionen sind solche Saläre nicht zu stemmen.

«Die einzige Chance von Nizza ist das Centre de Formation. Die richtigen Jungen ausbilden und rausbringen. Da müssen wir ganz, ganz stark sein», so Favre. Man kann auch sagen: Perfekt für den Romand, der als klassischer Baumeister neuer Teams gilt.

Doch für die neue Saison heisst das: es wird eine Übergangssaison werden. Nur schon die Top Ten wären eine sehr gute Performance.

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