Eine halbe Stunde vor Trainingsstart steht Lucien Favre (60) auf dem Platz. Er unterhält sich mit einem Platzwart, der mäht. Es scheint, als gebe Favre letzte Anweisungen, wie er den Rasen geschnitten haben will. Akribisch, detailversessen und fussballverrückt. So war Favre schon beim FCZ. So ist er noch immer.
Die Spieler trudeln später ein. Dante, der Brasilianer mit dem Afro-Look, als einer der ersten. Mario Balotelli, der verrückte Ausnahmestürmer, kommt als letzter. Favre hat geschafft, was vor ihm keinem Trainer gelungen ist. Er hat den Italiener gezähmt. Seit «Super Mario» bei Nizza ist, fällt er mehr mit Leistung, denn mit Skandalen auf. Balotelli dürfte Ende Saison weg sein. Chinesische und türkische Klubs wollen tief in die Taschen greifen.
Und was macht sein Dompteur Favre? Der Vertrag des 60-Jährigen beim OGC Nizza läuft zwar noch bis Sommer 2019. Doch seit der Klub die geforderte Ablösesumme von drei bis fünf Millionen Euro für seinen Trainer publik gemacht hat, glaubt an der Cote d’Azur keiner mehr daran, dass der zweifache Meistertrainer des FCZ diesen erfüllen wird.
Mathieu, ein redseliger Uber-Fahrer in Nizza, kreuzt die Finger und ruft: «Ich hoffe und bete, dass Favre bleibt. Ganz Nizza liebt ihn. Er ist ein super Trainer, ein super Typ.» Hassan, Kranfahrer von Beruf, meint: «Ich glaube nicht, dass Favre bleibt. Wenn ich lese, welche Grossklubs ihn wollen.» In Deutschland heissts, Favre sei der Wunschkandidat als Dortmund-Trainer. Auch bei Bayern wird der zweifache FCZ-Meistertrainer gehandelt.
Und was meint der Umworbene selbst? Bayern oder Dortmund? «Wissen Sie, im letzten Jahr war es genau dasselbe», sagt Favre nach dem knapp zweistündigen Taktiktraining zu SonntagsBlick.
Schon letzten Sommer wollte ihn der BVB verpflichten, Favre sagte ab. Dortmund holt daraufhin Peter Bosz, der schon im Dezember entlassen wird.
Bleibt er doch in Nizza?
Vielleicht investiert Nizza die Balotelli-Millionen auch in neue Spitzenspieler. Das dürften Argumente sein, die Favre zum Bleiben bewegen könnten. Denn der gewiefte Taktiker will nach Engagements bei Hertha Berlin, Gladbach und Nizza wohl endlich mal um Titel spielen. Favre sagt: «Mir gefällt es sehr in Nizza. Und es gibt ja auch noch andere Länder. Wir werden sehen, was passiert.» Wenig später twittert L’Equipe, dass Arsenal an Favre denkt, falls Arsène Wenger Ende Saison zurücktreten sollte.
Balotelli ist übrigens der Erste, der den Platz verlässt. Er legt als Einziger die 200 Meter zur Kabine auf einem Velo zurück. Favre registrierts, nimmts aber locker. Er scheint bereit für eine Spitzenmannschaft. Bereit für ein Team wie Bayern. Denn wer einen Exzentriker wie Balotelli bändigt, der sollte mit keinem Superstar Probleme bekommen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Paris Saint-Germain | 16 | 30 | 40 | |
2 | Olympique Marseille | 15 | 14 | 30 | |
3 | AS Monaco | 16 | 10 | 30 | |
4 | OSC Lille | 15 | 10 | 27 | |
5 | Olympique Lyon | 15 | 7 | 25 | |
6 | OGC Nizza | 15 | 9 | 24 | |
7 | RC Lens | 15 | 5 | 24 | |
8 | AJ Auxerre | 15 | 0 | 21 | |
9 | Toulouse FC | 15 | 0 | 21 | |
10 | Stade Reims | 15 | 2 | 20 | |
11 | Stade Brestois 29 | 15 | -3 | 19 | |
12 | FC Stade Rennes | 15 | 0 | 17 | |
13 | RC Strasbourg Alsace | 15 | -2 | 17 | |
14 | FC Nantes | 15 | -7 | 14 | |
15 | Angers SCO | 15 | -12 | 13 | |
16 | AS Saint-Étienne | 15 | -22 | 13 | |
17 | Le Havre AC | 15 | -18 | 12 | |
18 | Montpellier HSC | 15 | -23 | 9 |