Knudsens Kopfbedeckung ging 1990 um die Welt
Jetzt wohnt die Färöer-Mütze in Zürich

Vor 27 Jahren zog die Welt den Hut vor seiner Zipfel-Mütze: Färöer-Goalie Knudsen (wird am Sonntag 50) trug die weisse Kopfbedeckung beim 1:0-Sensationssieg gegen Österreich.
Publiziert: 09.06.2017 um 09:49 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 00:40 Uhr
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Die Mütze von Jens Martin Knudsen ist im Fifa-Museum in Zürich ausgestellt.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Max Kern (Text) und Benjamin Soland (Foto)

Die Geschichte beginnt auf den Färöer-Inseln tragisch. Mit einem Schädelbruch. Den erleidet der damals 13-jährige Junioren-Goalie Jens Martin Knudsen. Der Arzt rät dem fussball-verrückten Kind von den Schafsinseln, fortan beim Kicken einen Helm zu tragen. Jens Martin weigert sich. «Dann trag wenigstens eine Mütze», bittet seine Mutter. Ihr Wunsch ist dem Kleinen Befehl.

Knudsen, inzwischen Nati-Goalie, trägt die weisse Zipfel-Mütze auch 1988, beim ersten offiziellen Länderspiel des neuen Fifa-Mitglieds, einem 0:1 in einem Test gegen Nachbar Island. Im September 1990 gewinnen die Fussball-Zwerge von den Schafinseln im schwedischen Exil in Landskrona gegen den turmhohen Favoriten Österreich in der EM-Qualifikation mit 1:0. Knudsens Mütze geht um die Welt.

Bis 2006 steht der Kappen-Mann 65-mal im Tor der Färöer. Danach ist Knudsen, der heute als Besitzer von zwei Fischfabriken 120 Menschen beschäftigt, Torwart-Trainer der Färöer.

Seine Zipfel-Mütze, mittlerweile mit Sponsoren-Logo drauf, wohnt übrigens bei uns. In Zürich. Sie ist im Fifa-Museum ausgestellt. Titel: «Gut behütet».

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