Hammer beim DFB!
Am Dienstagvormittag gibt der deutsche Fussballverband bekannt, dass Bundestrainer Joachim Löw nach der EM im Sommer sein Amt niederlegen wird. Trotz Vertrag bis und mit der WM 2022 in Katar!
Der DFB schreibt: «Der Bundestrainer bat darum, seinen ursprünglich bis zur WM 2022 laufenden Vertrag unmittelbar mit Abschluss des EM-Turniers zu beenden. Dem stimmte der Deutsche Fussball-Bund zu.»
Löw übernahm das Amt im Sommer 2004 zunächst als Assistent von Jürgen Klinsmann. Ab dem 1. August 2006 wurde er zum Chefcoach befördert.
«17 Jahre mit den besten Fussballern»
Löw in der Mitteilung zu seinem vorzeitigen Rücktritt: «Ich gehe diesen Schritt ganz bewusst, voller Stolz und mit riesiger Dankbarkeit, gleichzeitig aber weiterhin mit einer ungebrochen grossen Motivation, was das bevorstehende EM-Turnier angeht. Stolz, weil es für mich etwas ganz Besonderes und eine Ehre ist, mich für mein Land zu engagieren. Und weil ich insgesamt fast 17 Jahre mit den besten Fussballern des Landes arbeiten und sie in ihrer Entwicklung begleiten durfte. Mit ihnen verbinden mich grosse Triumphe und schmerzliche Niederlagen, vor allem aber viele wunderbare und magische Momente - nicht nur der Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Dankbar bin und bleibe ich gegenüber dem DFB, der mir und der Mannschaft immer ein optimales Arbeitsumfeld bereitet hat.»
«Weiterhin grosse Energie und Ehrgeiz»
Löw betont weiter: «Für die bevorstehende Europameisterschaft verspüre ich weiterhin den unbedingten Willen sowie grosse Energie und Ehrgeiz. Ich werde mein Bestes geben, unseren Fans bei diesem Turnier grosse Freude zu bereiten und erfolgreich zu sein. Ich weiss auch, dass dies für die gesamte Mannschaft gilt.»
Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften, erklärt: «Joachim Löw und ich haben fast 17 Jahre lang eng zusammengearbeitet. Wir durften gemeinsam so viel erleben und auch zusammen durchstehen. Es ist schon ein besonderes Verhältnis, das vor allem von absolutem Vertrauen geprägt ist. Unter Jogi stand die Nationalmannschaft wieder für Spielfreude und attraktiven Offensivfussball, diese Mannschaft und ihre Spieler haben sich unglaublich mit ihm entwickelt. Ich bedauere, dass sich nach der Euro unsere Wege beruflich voneinander trennen. Persönlich werden wir verbunden bleiben. Daran aber denke ich im Moment nicht, zumal ich weiss, dass Jogis volle Konzentration und Energie in den nächsten Wochen und Monaten einzig und allein der Vorbereitung auf die Europameisterschaft gelten. Uns verbindet im Sommer weiterhin ein grosses gemeinsames Ziel.»
«Einer der grössten Trainer im Weltfussball»
DFB-Präsident Fritz Keller sagt zum Löw-Rücktritt: «Ich habe grossen Respekt vor der Entscheidung von Joachim Löw. Der DFB weiss, was er an Jogi hat, er ist einer der grössten Trainer im Weltfussball. Jogi Löw hat den deutschen Fussball wie kaum ein anderer über Jahre hinweg geprägt und international zu höchstem Ansehen verholfen. Nicht nur aufgrund seiner sportlichen Errungenschaften, sondern auch wegen seiner Empathie und Menschlichkeit. Dass er uns frühzeitig über seine Entscheidung informiert hat, ist hoch anständig. Er lässt uns als DFB somit die nötige Zeit, mit Ruhe und Augenmass seinen Nachfolger zu benennen.»
Kommt jetzt Klopp?
Nachfolger? Da hört man bei vielen deutschen Fans bereits den Namen Jürgen Klopp (53) erklingen. Dieser gilt bei so manchen DFB-Fans schon länger als Wunschlösung für die Löw-Nachfolge. Und «Kloppo» wäre wohl gar nicht mal abgeneigt, wie zuletzt der «Daily Mirror» berichtete.
Ein Liverpool-Insider soll der Zeitung verraten haben, dass Klopp grosses Interesse am Posten des Bundestrainers habe. Würde ihm der DFB den Job anbieten, so könne der Liverpool-Trainer offenbar nur schwer widerstehen, heisst es.
Klopp hat allerdings noch einen Vertrag bis 2024 an der Anfield Road, wo er mit den Reds zurzeit in einer Krise steckt.