Brasilien gegen Argentinien: Da schnalzt der Fan mit der Zunge. Doch das Testspiel am Dienstag in der Provinz Mekka in Saudi-Arabien interessiert zu Hause kaum. Beide Teams haben ihre Fans bei der WM enttäuscht. Zudem tritt Argentinien ohne Messi an – er nimmt sich eine Auszeit.
Die Saudis können etwas PR-Politur gut gebrauchen. Sie stehen weltweit am Pranger, weil sie angeblich einen Journalisten in der Türkei haben umbringen lassen.
Lässt die Fussballverbände kalt. Sie kassieren rund 3 Mio. Dollar – pro Team! Vorallem die Argentinier sind entzückt. Die Entlassung von Coach Jorge Sampaoli nach dem WM-Aus kostete den Verband 2 Millionen Dollar.
Der neue Mann, der interimistisch an der Linie steht, heisst Lionel Scaloni (40) und spielte früher bei La Coruña und Lazio. Altmeister Diego Maradona: «Er ist ein guter Junge, aber er könnte nicht einmal den Verkehr regeln. Wie soll er die Selección coachen?»
Ohnehin bestimmt in beiden Ländern nicht der Fussball die Schlagzeilen, sondern die Politik. In Brasilien ist der rechtsextreme Jair Bolsonaro («Schwarze sind zu faul, um sich fortzupflanzen») drauf und dran, neuer Präsident zu werden. Argentinien wird von der schlimmsten Wirtschaftskrise seit 15 Jahren heimgesucht. Da rückt sogar der Fussball für einmal in den Hintergrund.