Deutsche Ermittler haben die Schweiz auf der Suche nach den 6,7 Millionen Euro, die aus dem Umfeld des Organisationskomitees für die WM 2006 in Deutschland an die Fifa-Finanzkommission überwiesen sein sollen, um Rechtshilfe ersucht. Details will die Schweizer Bundesanwaltschaft nicht nennen, laut der «NZZ» dürfte es dabei um den Verdacht der Korruption oder um Steuerhinterziehung gehen. Das Gesuch wird von den Schweizer Behörden prioritär behandelt.
Die Summe soll vom mittlerweile verstorbenen Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus als Provision für einen 170-Mio.-Euro-Organisationszuschuss in die Schweiz geflossen sein, bei der Überweisung aus dem Jahr 2005 soll es um eine getarnte Rück-Überweisung via Fifa-Konto gehen. Laut Ex-DFB-Präsident Wolfgang Niersbach soll die Dreyfus-Zahlung vom damaligen OK-Chef Franz Beckenbauer eingefädelt worden sein – um mit dem Geld Stimmen für die Wiederwahl von Fifa-Präsident Sepp Blatter zu kaufen. «Der ist auch mit meinem Geld gewählt worden», soll Beckenbauer laut Niersbach erklärt haben.
Dabei könnte es allerdings mittlerweile sogar um mehr als «nur» 6,7 Mio. gehen. «Bild» berichtet heute von einer Aussage von Beckenbauer-Intimus Fedor Radmann, der laut dem entlassenen DFB-Direktor Stefan Hans von 20 Millionen gesprochen haben soll – ob Franken oder Euro, ist dabei allerdings unklar. (eg)