Mahmoud Kahraba – schon mal gehört? Klar doch, der Ägypter spielte 2013/14 in Luzern und bei GC. Bei beiden Klubs fiel allerdings nicht bloss auf, dass der Offensivspieler durchaus kicken kann – sondern auch mit ständigen Sperenzchen und Beleidigungen gegenüber Mitspielern und Vorgesetzten.
Luzern schmiss ihn raus. Der damalige FCL-Trainer Carlos Bernegger sagte zur «Neuen Luzerner Zeitung»: «Kahraba nahm sich wichtiger als die 113 Jahre Vereinsgeschichte des FC Luzern.»
Bei GC hielt es Kahraba nicht mal ein halbes Jahr aus
Nun scheint ihn ein Schweizer Trainer in die Spur zu kriegen: Christian Gross (64). Seit Juli trainiert der Zürcher den ägyptischen Spitzenklub Zamalek Kairo – und ist auf Erfolgskurs. Mit 13 Siegen aus 16 Spielen liegt der Klub mit acht Zählern Vorsprung an der Spitze.
Am Samstag siegte der Hauptstadtklub 3:1 bei Al-Ittihad Alexandria, und Kahraba schoss bereits sein neuntes Saisontor, das sechste gar in den letzten fünf Spielen.
Für Gross wärs der zweite Meistertitel im Ausland, nachdem er 2016 den saudi-arabischen Klub Al-Ahli Dschidda zum ersten Titel nach 32 Jahren geführt hat.
Das Double im Visier
Bevor er nach Kairo kam, verschliss Zamalek unter der Führung des Anwalts und einstigen ägyptischen Präsidentschaftskandidaten Moratada Mansour 24 (!) Trainer in 4 Jahren.
Im Vorjahr war Zamalek bloss Vierter, gewann aber den Cup. Auch da ist Gross’ Team noch dabei. Die Chance aufs Double ist also reell. Auch dank eines Ex-Super-League-Spielers.
Der heisst eigentlich Mahmoud Abdel-Moneim. «Kahraba» ist bloss sein Künstlername. Die Erklärung lieferte er einst selbst: «Das heisst Stromstoss. Mein Jugendtrainer nannte mich so, weil ich blitzschnell sei und das Team elektrisieren würde.»
Nun klappts auch zum Wohl von Trainer Gross auf Profi-Ebene. (mis)