«Jeder Top-Klub muss einen chinesischen Spieler im Kader haben»
Asiatische Firma hat nun über Portugals zweite Liga das Sagen

Der chinesische LED-Lampen-Produzent «Ledman» erwirbt die Namensrechte für Portugals zweite Liga – doch nicht nur. Im Sponsorenvertrag verankert sind auch kuriose Forderungen an die Top-Klubs der Liga.
Publiziert: 28.01.2016 um 16:49 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:17 Uhr
Simon Strimer

Dass Chinas Staatspräsident Xi Jinping den Fussball im fernen Osten populärer machen will, ist bekannt. In nicht so ferner Zukunft sei sogar der WM-Titel ein Ziel. Und das, obwohl der aktuell 82. der Weltrangliste erst einmal (2002) an einer WM teilgenommen und dabei nicht einmal ein Tor erzielt hat.

In den letzten Jahren haben die Asiaten aber mächtig zugelegt. Viele Investoren zieht es nach Europa. Das jüngste Beispiel: Der chinesische LED-Lampenhersteller «Ledman» schliesst mit Portugals Ligaverband einen Sponsorenvertrag ab. Sie sichern sich die Namensrechte der zweiten Liga, die neu «Ledman Proliga» heissen soll.

Das ist an sich nichts Aussergewöhnliches, viele Spitzenligen werden von Unternehmen gesponsert. Doch die Extra-Klausel, die die Chinesen in den Vertrag eingebaut haben, gibt zu reden: «Jeder der Top-10-Klubs der Liga muss einen chinesischen Spieler im Team haben und diesem auch eine gewisse Spielzeit gewähren», vermeldet der Lampenhersteller auf der eigenen Homepage.

Ausserdem finanziert die Firma drei Assistenztrainer, die bei den Topklubs unterkommen. Eine solche Vereinbarung ist ein Novum im europäischen Spitzenfussball – das aber nicht ganz legal ist. Laut «Dailymail» habe «Ledman» den Vertrag nach harscher Kritik unter anderem von Seiten der «portugiesischen Spielervereinigung» bereits abgeändert.

Nun sollen die Klubs der zweiten Liga belohnt werden, wenn sie chinesische Spieler einsetzen – nicht mehr dazu gezwungen werden. Die Vereinbarung mit den Assistenten bleibe aber bestehen.

Auf jeden Fall ist das «Portugal-Projekt erst der Anfang der Pläne in Europas Fussballgeschäft», vermeldet «Ledman». Beängstigend, wenn man bedenkt, dass neben Portugals zweiter Liga bereits Traditionsvereine wie Sochaux, Slavia Prag oder Espanyol zur Mehrheit in chinesischen Händen liegen – und das erst der Anfang der Investoren aus Asien sein soll.

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