Italiens Fussballgeschichte ist voll von grossen Neunern: Luca Toni. Christian Vieri. Gianluca Vialli. Doch seit gut zehn Jahren fehlt es der Squadra Azzurra an einem echten Knipser. Trainer Roberto Mancini hat es in seiner Amtszeit schon mit unzähligen Spielern auf dieser Position probiert. Nachhaltig glücklich ist er mit keinem geworden. In Italien wachsen einfach keine grossen Stürmer mehr nach.
Traumeinstand für Retegui
Deshalb hat sich Mancini nun weiter umgeschaut und weltweit nach Spielern gesucht, die italienische Wurzeln haben. In Argentinien ist der «Commissario Tecnico» auf Mateo Retegui gestossen, der für Tigre Tore am Laufmeter schiesst und dessen Urgrossvater aus Sizilien stammt. Mancinis Glück: Der 23-Jährige stand noch nie in einem Aufgebot Argentiniens.
Mancini fackelte also nicht lange und fragte Retegui an, ob er für Italien auflaufen wolle. Grosse Hoffnungen hegte er dabei nicht. Doch der Stürmer zögerte ebenso wenig und sagte zu. Das Abenteuer im Dress der Azzurri hätte nicht besser beginnen können. Tor gegen England im Diego Armando Maradona Stadion, das für Argentinier ohnehin ein spezieller Ort ist.
Ex-FCZler Gnonto verletzt sich
Gegen Malta legt Retegui am Sonntagabend nach. Nach einem mühevollen Start bringt er Italien nach einer Viertelstunde per Kopf auf die Siegerstrasse. Am Ende gewinnt Italien 2:0. Pech hat Ex-FCZ-Shootingstar Willy Gnonto: Er steht im zweiten Quali-Spiel in der Startelf, muss aber nach 22 Minuten verletzt ausgewechselt werden, weil er sich zuvor den Fuss verdrehte.
Was Retegui betrifft: Seine unmittelbare Zukunft heisst vorerst wieder Südamerika. Viel Zeit dürfte aber nicht vergehen, bis er wieder in Europa zugegen ist. Denn in diesen Tagen haben mehrere Topklubs ihr Interesse bekundet. Sein Name dürfte auf dem Transfermarkt bald heiss gehandelt werden.