WM-Qualifikationen sind grundsätzlich reich an Kuriositäten, Chiles Protest-Out ist allerdings schwierig zu überbieten.
Nach der 0:3-Niederlage in Brasilien findet die Endrunde in Russland nämlich definitiv ohne Alexis Sanchez und Co. statt.
Dabei hat sich der Südamerika-Meister das eigene Grab selbst geschaufelt. Chile protestierte im Herbst 2016 gegen das 0:0 im Qualispiel gegen Bolivien. Grund: Der gebürtige Paraguayer Nelson Cabrera war noch nicht für Bolivien spielberechtigt. Die Chilenen erhielten vom internationalen Sportgerichtshof Recht und zwei weitere Punkte landeten auf ihrem Konto.
Die Krux an der Sache: Aus dem gleichen Grund wurde auch Boliviens 2:0-Sieg gegen Peru in eine Forfait-Niederlage umgewandelt. Weil die Peruaner so am grünen Tisch zu gleich drei zusätzlichen Zählern kamen, landen sie in der Endabrechnung punktgleich mit Chile auf dem Barrage-Platz.
Wäre der Einspruch abgelehnt worden, würde Chile anstelle Perus gegen Neuseeland in der Barrage antreten.
USA nach Phantom-Tor out
Drunter und drüber geht es auch weiter nördlich, wo die USA nach der 1:2-Pleite gegen Trinidad und Tobago die WM sensationell verpassen.
Auf Kosten der US-Boys reist Panama dank eines 2:1 gegen Costa Rica erstmals an eine Endrunde. Mitverantwortlich für das US-Waterloo ist Lausannes Gabriel Torres. Der Panama-Stürmer hat beim Getümmel vor dem zwischenzeitlichen 1:1 seine Füsse ebenfalls im Spiel. Nur: Der Ball überquert Costa Ricas Torlinie gar nicht. Ein klassisches Phantom-Tor, das in der Schlusstabelle die USA um einen Punkt die Teilnahme an der Barrage kostet.
Ob die Amis gegen die Wertung des Spiels Protest einlegen ist noch nicht bekannt. Ebenso unklar ist, ob ihnen die Chilenen davon abraten oder nicht. Zur Erinnerung: Beim berühmtesten Phantom-Tor der Fussballgeschichte durch Bayerns Thomas Helmer wurde ein Wiederholungsspiel angesetzt.