Zwei Wochen vor dem geplanten Auftaktspiel zwischen Argentinien und Chile hat die Copa America keinen Gastgeber mehr. Für das Turnier, das am 13. Juni starten soll (bis 11. Juli) hat die Conmebol, aufgrund der aktuellen Corona-Lage im Land, Argentinien die Ausrichtung entzogen. Bereits am 20. Mai hatte der Verband angesichts gewalttätiger Bürgerunruhen Kolumbien als Co-Gastgeber abgesetzt.
Angebote anderer Länder werden geprüft
Kommts nun zur Turnierabsage? Offenbar nicht. Die Copa wurde wegen der Pandemie bereits von 2020 auf dieses Jahr verschoben. Der Verband sucht nun Lösungen. «Die Conmebol analysiert Angebote anderer Länder, die Interesse zeigten, das kontinentale Turnier zu beherbergen. In Kürze werden Neuigkeiten in dieser Richtung verkündet», teilt der in Paraguay beheimatete südamerikanische Fussballverband in einer ersten Stellungnahme bei Twitter mit.
Zuvor hatte Argentiniens Innenminister Wado de Pedro nach einem Treffen mit Staatspräsident Alberto Fernandez in einem Interview mit «C5N» verkündet: «Aus hygienischer Sicht erachten wir es für schwierig, dass in Argentinien gespielt wird.»
Argentinien durchlebt schlimmste Phase
Argentinien durchlebt derzeit die schlimmste Phase seit dem Corona-Ausbruch vor mehr als einem Jahr. Deshalb hatte Regierungschef Fernandez am 20. Mai einen strikten Lockdown verordnet. Am selben Tag hatte Kolumbien wegen der blutigen Proteste gegen die Regierung im Land um eine Verschiebung der Copa auf Jahresende gebeten, die Conmebol hatte dem Land daraufhin die Gastgeberrolle entzogen.
Nach dem Aus von Kolumbien war bereits Chile als möglicher Ersatz genannt worden. Der Copa-Gastgeber von 2015 hat auf dem Kontinent die Pandemie am besten im Griff. Auch über eine Verlegung nach Brasilien, 2019 Austragungsort des Turniers, und Paraguay, Conmebol-Sitz und bestmöglicher Impf-Ort für die vom chinesischen Labor Sinovac an den Verband gespendeten 50'000 Impf-Ampullen, wird spekuliert. (sid)