Im Sommer jährt sich das tragische Unglück um Abdelhak Nouri (24) zum fünften Mal. Anfang Juli 2017 brach der Ajax-Profi bei einem Testspiel ohne gegnerische Einwirkung zusammen – Herzstillstand. Die Reanimation war erfolgreich, etwas mehr als ein Jahr lag der Fussballer danach im Koma. Seither leidet er an schweren bleibenden Hirnschäden.
Der holländische Rekordmeister räumte nun Fehler bei der Erstversorgung auf dem Spielfeld ein und einigte sich mit der Familie auf eine Entschädigung, wie er auf seiner Webseite bekannt gab. 7,85 Millionen Euro zahlt der Verein, da er «als Arbeitgeber die Verantwortung der Folgen» anerkennt. Auf Wunsch der Familie wurde das Verfahren vor dem Schiedsausschluss des holländischen Fussballverbandes (KNVB) eingestellt.
Ajax übernimmt weiter sämtliche Kosten
Geschäftsführer Edwin van der Sar (51) ist froh, dass es endlich zur Einigung kam: «Das ermöglicht uns, diese Angelegenheit abzuschliessen. Uns allen ist klar, dass das Leiden von Abdelhak und seiner Familie damit aber noch nicht zu Ende ist.» Er wisse es sehr zu schätzen, dass Nouris Angehörige ihn und andere Vereinsmitglieder immer mit offenen Armen empfangen.
Sämtliche bisherigen Kosten der Behandlung und Betreuung übernahm der Verein. Der ehemalige Nationaltorhüter stellte klar: Das wird auch so bleiben! Vater Mohammed Nouri: «Die Beteiligung und das Engagement von Ajax waren in all den Jahren von enormer Bedeutung. Ajax ist ein untrennbarer Teil unseres Lebens. Wir schätzen die Verbundenheit mit den Menschen innerhalb des Vereins sowie den treuen Anhängern.»
Sein Sohn wird auf ewig eng mit dem 35-fachen holländischen Meister verbunden sein. Einerseits wird Nouris Trikotnummer 34 nie mehr vergeben, ausser die Familie wünscht eine Ausnahme. Andererseits wurde sein Garderobenplatz aus der Kabine entfernt und in den Fanshop gestellt. «Es ist ein grosses Geschenk an alle Fans, dass dieser Stuhl einen festen Platz im Fanshop haben wird und somit für alle zugänglich ist», sagte Mohammed Nouri. (che)