Die Szene mutete schon fast grotesk an: Im letzten Gruppenspiel der Argentinier gegen Qatar bekommt Lionel Messi den Ball pfannenfertig auf seinen linken Fuss serviert und schiesst aus elf Metern zehn Meter übers Tor!
Erst in der Wiederholung ist zu sehen, dass der Ball unmittelbar vor der Schussabgabe auf einer Unebenheit aufspringt. «Der Ball hat gehoppelt wie ein Hase», beklagt der Superstar danach.
Und er ist nicht alleine mit seiner Kritik am holprigen Geläuf bei der diesjährigen Copa América. Brasiliens Nationaltrainer Tite sagte nach den Gruppenspielen, es sei «absurd, auf solchen Plätzen spielen zu müssen».
Gemessen an europäischen Ansprüchen ein Acker
Immerhin: Der Halbfinal zwischen Brasilien und Argentinien (in der Nacht auf Mittwoch, 2.30 Uhr MESZ) findet im Mineirão in Belo Horizonte statt, das noch als bestes Stadion gilt. Wobei auch der dortige Rasen gemessen an europäischen Ansprüchen eher einem Acker gleicht.
Es ist übrigens dasselbe Stadion, in dem Brasilien gegen Deutschland bei der Heim-WM 1:7 unterging. Trotzdem sind die Brasilianer Favorit. Auch, weil die Gauchos seit 14 Jahren keinen Ernstkampf mehr gewonnen haben gegen den Erzfeind. Vor allem aber, weil Messi selber sagt, er sei ausser Form und bringe «nicht das, was ich von mir erwarte».
Wobei das so eine Sache ist mit der Favoritenrolle. Argentinien gegen Brasilien, das ist in aller Regel Krieg ohne Waffen. «Ganar o morir», siegen oder sterben, sagen die Argentinier.
Ganz so schlimm wird’s vermutlich nicht werden. Andererseits gilt es als ziemlich sicher, dass weder Argentiniens Coach Lionel Scaloni noch Brasil-Trainer Tite ein Ausscheiden überleben würde.
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