Teemu Pukki ist 29 und der beste Stürmer Finnlands. Fünf Tore und ein Assist in sechs EM-Quali-Spielen. Und mit fünf Toren in vier Spielen ist der Stürmer von Norwich City hinter ManCity-Star Sergio Agüero auch der zweitbeste Knipser der Premier League. Pukki trifft und trifft. Was die Leute in Norwich und Finnland freut, treibt den Radio- und TV-Reportern in Indonesien und Malaysia Angstschweiss auf die Stirn und Schamesröte ins Gesicht.
Der Grund liegt an seinem Namen «Pukki». Im finnischen bedeutet dieser Bock. Im Malaiischen aber – welches von über 200 Millionen (!) Menschen gesprochen wird – bedeutet «Puki» «Muschi». Sein Vorname Teemu machts irgendwie auch nicht besser, «Temu» heisst auf Malaiisch «treffen».
Hätte Norwich in Indonesien einen Shop für Fan-Artikel, Teemu Pukki wäre wohl der Verkaufsschlager.
«Schwuchtel» und «Geschlechtsverkehr ohne Bezahlung»
Der Finne ist nicht der einzige Fussballer, der mit seinem Namen in anderen Sprachen für Gesprächsstoff sorgt.
Als der Rumäne Ciprian Marica 2013 zu Getafe nach Spanien wechselt, ist er mit einem Problem konfrontiert, welches er zuvor in der Bundesliga nicht hatte. Sein Nachname Marica heisst auf spanisch «Schwuchtel». Fortan trägt er seinen Vornamen Ciprian auf dem Rücken.
Legendär ist die Geschichte des heutigen österreichischen Nationaltrainers Franco Foda. Zwei Länderspiele absolvierte er 1987 für die deutsche Nationalmannschaft. Eines davon ausgerechnet in Brasilien. Schon bei der Verlesung des Kaders johlt das brasilianische Publikum bei seinem Namen. Weshalb er so enthusiastisch begrüsst wurde, erfährt Foda erst tags darauf. Franco Foda steht im Portugiesischen für «Geschlechtsverkehr ohne Bezahlung».
Die Englischsprachigen haben am Namen des heutigen deutschen U21-Nationalstrainer Stefan Kuntz so ihre Freude. «Kuntz» ist in England in etwa dasselbe wie Pukki in Indonesien.
Schmerzhaft ist die Geschichte des ehemaligen albanischen Nati-Spielers Bekim Kastrati. 2008 fiel der Spieler von Fortuna Düsseldorf länger verletzt aus. Er hatte sich ausgerechnet eine Hoden-Quetschung zugezogen. Dass die «Toten Hosen» (deutsche Kultband) grosse Fans der Fortuna sind, tut eigentlich nichts zur Sache. Ist aber irgendwie noch schön.
Pukki, Marica, Kastrati & Co – im Gegensatz zu ihnen sind die Künstlernamen der brasilianischen Ballzauberer Kakà, Geilson oder Vagner Love schon fast bieder.