Der Verband der europäischen Ligen («European Leagues») vereint 25 Mitgliedsländer samt 32 Ligen und 900 Klubs, darunter jene der Swiss Football League. Nun hielt er in Frankfurt seine Generalversammlung ab – und formulierte klare Forderungen an die Uefa, die über die europäischen Wettbewerbe bestimmt. Sie betreffen den Europacup-Zyklus von 2021 bis 2024.
Die wichtigste Forderung: Für die Champions League sollen sich wieder nur drei Teams pro Liga direkt qualifizieren dürfen. Auf diese Saison hin trat erst eine Reform in Kraft, die den vier Top-Ligen Europas je vier Teilnehmer zubilligt. Derzeitige Profiteure: Spanien, England, Italien und Deutschland.
Laut Swiss Football League sei dies den meisten Verbandsmitgliedern «ein Dorn im Auge»: «Die grosse Mehrheit der europäischen Ligen unterstützt die Idee, dass der direkte Zugang zur UEFA Champions League auf maximal drei Mannschaften pro nationaler Liga limitiert wird.»
Spanier, Engländer, Italiener und Deutsche sind ebenfalls Mitglieder des Verbands – allerdings kaum bereit, einen Fix-Platz abzutreten. In der Vergangenheit drohten die Grossen regelmässig damit, sich abzuspalten und einen eigenen Wettbewerb zu gründen, sollte die Uefa nicht in ihrem Sinn handeln. Knatsch scheint trotz der offiziellen Mitteilung des Verbands programmiert.
Ja zur «Europa League 2»!
Die anderen Forderungen: Die Teilnehmer an der Europa League sollen mehr Geld kassieren. Und die Solidaritätszahlungen, die Klubs erhalten, die nicht an einem internationalen Wettbewerb teilnehmen, sollen erhöht werden.
Zuletzt kassierten die Super-Ligisten ohne Beteiligung an Champions oder Europa League dank der Qualifikation der Young Boys für die Königsklasse eine Sonderprämie von jeweils 600'000 Franken. Künftig solls jeweils noch mehr sein!
Zudem befürworten die europäischen Ligen einen dritten europäischen Wettbewerb, den die Uefa bereits plant. So soll unterhalb der Champions und der Europa League eine «Europa League 2» ausgespielt werden. Für jede der drei Ligen ist ein Teilnehmerfeld von 32 Klubs vorgesehen. Das hiesse, dass die gegenwärtige Europa League von 48 auf 32 Teilnehmer reduziert würde.
Es überraschte, käme auch in diesem Fall aus Madrid, London, Turin oder München kein Widerspruch. (mis)