Ein Seitfallzieher für die Ewigkeit
Roger Federer ist nicht der Einzige, der im sportlichen Rentenalter von 38 Jahren noch ganze Stadien in Ekstase versetzen kann. Aritz Aduriz, der Stürmer von Athletic Bilbao, ist sogar ein halbes Jahr älter als das Tennis-Genie. Am Freitagabend verewigt sich der gebürtige Baske in den Geschichtsbüchern. In der 88. Minute wird er beim Stand von 0:0 gegen das grosse Barcelona eingewechselt, Bilbao ist zufrieden mit dem Remis. Nicht aber Aduriz. Keine 60 Sekunden steht der Mann auf dem Platz, da vollendet er eine Flanke von Ander Capa per Seitfallzieher. Der absolute Wahnsinn! Aduriz vermiest nicht nur Barças Saisonauftakt, er egalisiert auch noch einen Messi-Rekord, indem er in 15 La-Liga-Saisons in Folge trifft. Und: Er ermöglicht es Real Madrid, das am Samstag Celta Vigo 3:1 besiegt, zum ersten Mal seit 818 Tagen in der Tabelle vor Erzrivale Barcelona zu stehen. Wir haben dich vermisst, La Liga!
Déjà-Vu für Guardiolas ManCity
Verrückte Duplizität der Ereignisse im Premier-League-Kracher ManCity - Tottenham (2:2)! In der 92. Minute haut Citys Gabriel Jesus den Ball zum vermeintlichen 3:2-Siegtreffer ins Netz. Doch der VAR greift ein und das Goal wird aberkannt. Laporte hat den Ball zuvor mit dem Arm gespielt. Das gleiche VAR-Drama erlebten die Citizens schon letzte Saison gegen Tottenham im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals. Dort annullierte der VAR das vermeintliche 5:3 von Manchester Agüero in der 93. Minute, Tottenham kam weiter. City-Coach Pep Guardiola meint: «Ehrlich, es ist hart. Aber so sind die Regeln.»
Hart, Härter, Hinteregger
Wer zu spät ins Stadion kommt, wird bestraft! Das gilt für die Eintracht-Fans speziell: Denn Ösi Martin Hinteregger trifft gegen Hoffenheim schon nach 36 Sekunden zum 1:0, was auch gleichzeitig der Siegtreffer bedeutet. Später beisst Hinteregger auf die Zähne. Bei einer Grätsche von Belfodil verletzt er sich in der 76. Minute. Doch statt sich auswechseln zu lassen, schluckt Hinteregger am Spielfeldrand eine Schmerztablette und macht von den Eintracht-Fans bejubelt weiter.
Penalty-Thriller in der Nachspielzeit
Drama in Valencia! An der spanischen Ostküste gerät der Fussball ausser Rand und Band. Und die Heimfans werden wohl noch am Montagmorgen nur ungläubig an dieses Spiel zurückdenken. Bis zur 95. Minute geht im Mestalla dank der Gameiro-Führung (58.) alles relativ normal zu und her. Die favorisierten «Fledermäuse» liegen 1:0 vorne, stehen vor einem erfolgreichen Auftakt in die neue Saison und kriegen jetzt sogar noch einen Penalty zugesprochen. Gameiro will den Doppelpack schnüren, läuft vom Punkt an – und verballert fürchterlich! Das gibt den Gästen aus San Sebastian Auftrieb. Sie werfen nochmals alles nach vorne. In der achten Minute der Nachspielzeit kriegt Sociedad einen Freistoss zugesprochen. José läuft an, Mittelfeldspieler Coquelin macht einen auf Goalie – Hands, Gelb-Rot, Penalty für Real Sociedad. Oyarzabal legt sich die Kugel zurecht, und knallt sie in der 101. Minute in die Maschen. 1:1.
PSG taucht ohne Neymar
Bei Paris Saint-Germain scheint sich alles um Neymar zu drehen. Dass der wechselwillige Stürmerstar in der Stadt der Liebe je wieder zum Einsatz kommt, ist unwahrscheinlich. Fürs Spiel gegen Rennais wird er erneut aus dem Kader gestrichen. Und was machen seine Teamkameraden? Sie gehen auf Tauchstation, verlieren 1:2. Ja, Rennais entpuppt sich immer mehr als PSG-Angstgegner. Erst vergangenen April macht der Underdog dem Starensemble im Final der Coupe de France einen Strich durch die Rechnung, triumphiert 8:7 nach Penaltyschiessen. Nun also der nächste Nackenschlag für Mbappé und Co. (sag/rib)