Liga A
Gruppe 1
Frankreich – Deutschland 2:1
Deutschland verliert. Deutschland steht vor dem Abstieg in die Liga B. Deutschland hat das Messer am Hals – jetzt erst recht. Aber: Deutschland jubelt auch. Über eine Niederlage! «Das war die beste Pleite des Jahres», titelt die «Bild».
Und auch die Spieler sind nach der Partie alles andere als zu Tode betrübt. Manuel Neuer sagt: «Jogi und das Trainerteam hatten einen klaren Plan. Im Prinzip ist er aufgegangen.» Nur: Zum Sieg reicht es gegen effiziente Weltmeister trotzdem nicht.
«Können sogar in Führung gehen»
Serge Nabry ist sogar felsenfest überzeugt, «dass wir in keinster Weise schlechter waren als Frankreich. Wir haben das Spiel gut gestaltet. Hinten raus war es schwer. Wenn wir die Konter besser ausspielen, können wir sogar 2:0 in Führung gehen.»
Dass bei unserem nördlichen Nachbar selbst eine Niederlage als tolles Ergebnis bewertet wird, liegt auch daran, dass sich die DFB im Vergleich zum 0:3-Debakel gegen die Niederlande deutlich gesteigert hat. «Endlich sah es nach Neuanfang aus», beurteilt «Die Welt».
Der Druck auf Jogi Löw dürfte deshalb etwas nachgelassen haben. Er macht, wonach die Nation schreit: Er vollzieht in Paris die kleine Revolution. Setzt fünf Spieler auf die Bank, die in Amsterdam 0:3 verloren haben. Thomas Müller ist das prominenteste Opfer.
Statt seiner stürmt Leroy Sané über rechts, dazu besetzt Serge Gnabry die linke Flanke – beides Vertreter der stürmischen, jungen Generation.
Und dann? Sind die Deutschen auch noch vorne, steht es nach einem Handspenalty 1:0, weil Toni Kroos Goalie Hugo Lloirs hauchdünn bezwungen hat. Gleichwohl ists verdient. Die DFB-Elf, die im Amsterdamer Übermut ins Verderben gerannt war, steht sicher. Und hat gar Chancen, auf 2:0 zu erhöhen. Doch Sané spielt einmal zur Unzeit und auch noch unpräzise auf den mitgelaufenen Timo Werner – statt durchzuziehen und selbst abzuschliessen.
Will er Löw beweisen, kein Egoist zu sein? Wenn ja, ists ein mässig kluger Moment.
Trotzdem ists gut, was die Deutschen bieten, die wohl beste Leistung des schlecht bis unterirdischen Jahres 2018.
Das Endergebnis? 2:1. Es muss die Deutschen besonders schmerzen – sie, denen über Jahre auch durchschnittliche Leistungen genügten, um zu siegen. Sie verlieren gegen Franzosen, deren Bestform weit vom Gezeigten entfernt ist.
Alleine wegen Namen wie Antoine Griezmann. Einen Stürmer seiner Kategorie sucht man in Deutschland vergebens. Erst gleicht er mit brillantem Kopfball aus. Dann versenkt er kühl vom Penaltypunkt, nachdem Mats Hummels, den die «Bild» zum «Chefschönredner» erklärte, einen Penalty an Blaise Matuidi verursachte.
Und jetzt? Jogi Löw dürfte der couragierte Auftritt reichen, um ihm Amt zu bleiben.
Damit seine DFB-Elf allerdings nicht aus der höchsten Liga der Nations League absteigt, muss sie im letzten Spiel im November die Holländer bezwingen – und hoffen, dass Oranje gegen die Franzosen zuvor nicht siegt. (mis)
Liga B
Gruppe 1
Ukraine – Tschechien 1:0
Gruppe 4
Irland – Wales 0:1
Liga C
Gruppe 3
Norwegen – Bulgarien 1:0
Slowenien – Zypern 1:1
Liga D
Gruppe 1
Kasachstan – Andorra 4:0
Lettland – Georgien 0:3
Gruppe 4
Armenien – Mazedonien 4:0
Gibraltar – Liechtenstein 2:1