Künftig nur noch geimpfte Spieler für die deutsche Fusssball-Nationalmannschaft? Bundestrainer Hansi Flick will diese Frage nach dem Corona-Schreck im DFB-Team weder mit ja noch mit nein beantworten.
«Das lasse ich erstmal alles auf mich zukommen und mache mir nach dem Lehrgang Gedanken», sagte Flick bei der Pressekonferenz vor dem WM-Qualifikationsspiel am Donnerstag in Wolfsburg gegen Liechtenstein ausweichend.
Nach einem positiven Test beim geimpften Niklas Süle hatten der Münchner sowie seine vier Teamkollegen Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Karim Adeyemi, die als enge Kontaktpersonen gelten, das DFB-Quartier am Dienstag verlassen und sich zu Hause in Quarantäne begeben.
Bei vier weiteren Spielern, die ebenfalls mit Süle im Flugzeug angereist waren, sah das Gesundheitsamt keine Veranlassung zur Quarantäne. Sie müssen sich jedoch täglich testen lassen, sitzen beim Essen an einem separaten Tisch und werden auch gesondert gefahren.
«Der einzige Weg raus aus der Pandemie»
Flick kündigt wegen der Impfdebatte nochmals Gespräche mit den Spielern an. «Wir haben hier nur kurz gesprochen, werden das aber in den nächsten Wochen nachholen», sagte der 56-Jährige, der seine persönliche Haltung zu dem Thema nochmals betonte: «Für mich ist der einzige Weg raus aus der Pandemie, dass man sich impfen lässt.» Allerdings dürfe man Menschen, die dies aus Sorge vor negativen Folgen nicht tun wollen, «nicht verurteilen».
Auch Thomas Müller bat darum, den aktuellen Fall im gesellschaftlichen Kontext zu sehen. «Man darf das auch nicht überdramatisieren», sagte der Profi von Bayern München, «damit ist die gesamte Gesellschaft konfrontiert.»
Karl-Heinz Rummenigge glaubt nicht an die Einführung einer Impf-Pflicht für Nationalspieler. Der Ex-Bayern-Boss sagt bei «Sport1»: «Ich kann nichts fordern, das kann nur die Politik. Die wird für den Fussball nicht irgendeine Lex machen, sondern es muss eine Regelung für alle im ganzen Land geben, unabhängig davon, ob sie Fussball spielen oder nicht.» (sid)