Thorsten Fink ist ein leidenschaftlicher Mensch. Dem früheren FCB-Trainer, der heute Austria Wien coacht, kann ganz schön der Kragen platzen. Vorallem nach einer solch bitteren Niederlage, wie am Donnerstag gegen Red Bull Salzburg. Austria führte zu Hause gegen den Meister 2:0. Am Ende stands 2:3. Und wer war schuld? Der Schiedsrichter.
So sah es wenigstens Fink, der den Ausgleich zum 2:2 im ORF-Interview nach dem Schlusspfiff als klares Abseits analysierte. «Ich finde, wir haben eine Riesen-Leistung gebracht. Leider hat uns der Schiri um den Sieg gebracht», sagte der Deutsche und kochte sichtlich.
Anders beurteilten Moderator Rainer Pariasek und Experte Peter Hackmair die Szene. Ihr Fazit: «Kein Abseits.» Tatsächlich ist die Szene auch nach mehrmaliger Zeitlupen-Studie schwierig zu beurteilen. Hat der Salzburg-Stürmer den Ball berührt oder nicht?
Für Fink bleiben keine Zweifel, er lässt keine Widerrede zu: «Sie müssen mir die Regeln nicht erklären. Sie kommen ja aus dem Skisport», wütet er gegen Pariasek, der im Winter auch die Skirennen für ORF kommentiert. «Sie haben keine Ahnung. Wenn ich euch schon hier sehe, habe ich immer ein schlechtes Gefühl.»
Es war nicht das erste haarsträubende Aufeinandertreffen von Fink mit dem TV-Duo. Und der Austria-Trainer lässt keine Gelegenheit aus, Pariasek den Fussvallsachverstand abzusprechen. «Ist denn die Skisaison schon zu Ende?», stichelte er zuletzt.
Noch kämpft Austria um den prestigeträchtigen Platz zwei hinter Red Bull Salzburg. Der ist nach der Niederlage gegen Red Bull in Gefahr. Die Wiener sind vor dem letzten Spieltag punktgleich mit Sturm Graz. Der Vizemeister kann später in die Europa-League-Quali einsteigen, was ein grosser Vorteil sein kann. (pam)