Der Clip ist nur ein paar Sekunden lang. Fifa-Interims-Boss Issa Hayatou, für den gesperrten Sepp Blatter im Amt, döst augenscheinlich während der Reformpressekonferenz der Fifa gestern in Zürich ein.
Die sozialen Netzwerke überschlagen sich. Man lacht sich krumm auf die Kosten des 69-jährigen Kameruners. Dieser steht für die alte Fifa-Garde, musste sich immer wieder mit Korruptionsvorwürfen herumschlagen.
Er mag der falsche Mann am falschen Ort sein – aber diese Häme hat er nicht verdient. Denn der Grund für den schlechten körperlichen Zustands Hayatous ist alles andere als lustig. Der Mann ist schwer krank.
Vor zwei Wochen erst wurde ihm eine neue Niere transplantiert. Davor litt er monatelang unter schweren Problemen. Und ist – verständlicherweise – körperlich noch nicht auf dem Damm.
Deswegen ist Hayatou wahrscheinlich nicht der richtige Mann auf der Kommandobrücke. Aber ein wenig menschliche Nachsicht hat auch er verdient.