Gianni Infantino scheut sich nicht vor Revolutionen. Zumindest nicht, wenn es den Modus der Fussball-Weltmeisterschaft betrifft. Geht es nach dem Fifa-Boss, wird das Grossereignis ab 2026 zur Mammut-WM: Dann sollen nämlich 48 Teams den Triumphator unter sich ausmachen.
Diese Teilnehmeranzahl brachte der Walliser bereits im vergangenen Oktober zur Sprache. Damals stand jedoch das Vorhaben im Raum, dass die 16 besten Teams der WM-Quali für die Gruppenphase gesetzt sind. Die weiteren 32 Equipen würden dann «drei Tage vor dem Beginn der Gruppenphase in einem Playoff die weiteren 16 Starter ermitteln», sagte der 46-Jährige.
Jetzt krempelt Infantino seine Idee erneut um. Es sollen 16 Gruppen à je drei Mannschaften um den Titel spielen. Die zwei Bestklassierten aus den jeweiligen Tableaus qualifizieren sich für die nächste Runde. Danach kommt das altbewährte K.o.-System zum Zug.
Austragung in drei Ländern?
Mit dieser Vision kommt Infantino beim dreitägigen Gipfeltreffen des Fussball-Weltverbandes mit der asiatischen Konföderation AFC in Singapur gut an. Niemand will dem Fifa-Boss Steine in den Weg legen. «Sie haben die Ausweitung unterstützt, jeder, einstimmig», sagt Infantino.
Die Chancen, dass die WM in zehn Jahren aufgestockt wird, sind also intakt. Wie viele Teilnehmer es letztlich sein werden, ist hingegen noch unklar. «Ich mag 40, aber ich mag auch 48 mit den Play-off-Spielen, die bringen Aufregung schon vor der Gruppenphase», so Infantino.
Doch damit nicht genug: Der Walliser pocht auch darauf, dass der Riesen-Anlass in mehreren Ländern durchgeführt wird. Künftig sollen drei Nationen als Gastgeber fungieren. Infantinos Begründung: «Wenn ein Land zwölf Stadien mit mehr als 50'000 Zuschauern braucht, aber nur vier hat, warum sollten wir nicht die Kräfte von drei Ländern vereinen? Jedes stellt vier Stadien und man hat zwölf Arenen zusammen.»
Der Fifa-Council wird am 9. und 10. Januar 2017 über die verschiedenen Vorschläge abstimmen. (sag)